Abbau des KKW Lubmin schreitet voran - Reaktorgefäß in Block 1 demontiert
Stand: 27.08.2007
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Lubmin (dpa) - Der Abbau der atomaren Hinterlassenschaften auf dem Gelände des früheren Kernkraftwerkes in Lubmin bei Greifswald schreitet weiter voran. Am Montag wurde das radioaktiv belastete, 200 Tonnen schwere Reaktordruckgefäß im Block 1 aus der Anlage gehoben, wie der Vize-Sprecher der Energiewerke Nord (EWN), Armin Lau, in Lubmin sagte. Der Reaktor mit einer elektrischen Leistung von 440 Megawatt war zwischen 1973 und 1990 und damit am längsten in Betrieb. Das fast zwölf Meter hohe aktivierte (selbst strahlende) Gefäß sollte noch am Montag mit einem Abschirmzylinder sicher ummantelt werden. Wann der Schienentransport in das benachbarte Zwischenlanger startet, ist laut EWN noch offen.
Bereits im Jahr 2003 war das wegen seiner kurzen Betriebszeit von nur 17 Tagen gering aktivierte Reaktordruckgefäß 5 im Ganzen demontiert und ins Zwischenlanger transportiert worden. Daraufhin beantragten die bundeseigenen EWN im September 2005, dieses zeit- und kostengünstigere Verfahren auch auf die anderen stark radioaktiv belasteten Reaktordruckbehälter in den Blöcken 1 bis 4 anwenden zu dürfen. Dabei werden die radioaktiv belasteten Großanlagen im Ganzen in das Zwischenlager gefahren und dort zunächst stehen gelassen.
Der rund 3,2 Milliarden Euro teure Rückbau des KKW durch die EWN hatte 1995 begonnen. Er soll 2009/2010 abgeschlossen sein. In den Blöcken 2, 3 und 4 sind die Reaktordruckgefäße noch an ihrem ursprünglichen Ort. In Lubmin wurden bisher rund 98 Prozent des Sekundärkreislaufes und mehr als 70 Prozent der Anlagen und Systeme in den Reaktorgebäuden demontiert, wie Lau sagte.