90 Prozent des Stroms könnten aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden
Stand: 17.06.2009
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Berlin - Nach Ansicht des Club of Rome könnten 90 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Mit dem Import von Sonnen- und Windstrom aus Afrika sei das innerhalb von einer Generation möglich. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome, Max Schön, betonte am Mittwoch dem Deutschlandradio Kultur gegenüber, dass damit auch das Problem der Kohlenstoffdioxid-Emissionen gelöst sei. Derzeit überlegt eine Gruppe großer deutscher Konzerne mit Sonnen- und Windkraft Strom in Nordafrika zu erzeugen und dann über neue Leitungen nach Europa zu liefern. An diesem Projekt ist auch der Club of Rome, eine Art Denkfabrik für nachhaltiges Wirtschaften, beteiligt.
Technisch sei ein solches Projekt nachgewiesenermaßen möglich, sagte Schön. Haupthindernis für derartige Pläne "sind eigentlich die Gedanken bei uns im Kopf". "Bisher war es für die Phantasie des Menschen noch einfacher, ein Loch zu bohren, Öl rauszuholen und ein Feuer zu machen wie er es früher mit Holz gemacht hat." Schön wies auch Bedenken zurück, die nordafrikanischen Staaten könnten unsichere Energielieferaten sein. Mit den heutigen Gas-, Kohle- und Öllieferungen "sind wir natürlich auch unheimlich verwundbar".
Auch sei die voraussichtlich notwendige Investitionssumme von 400 Milliarden Euro nicht zu hoch, sagte Schön. Sie erstrecke sich über einen Zeitraum von 30 Jahren, innerhalb dessen "ohnehin jedes Kraftwerk dieser Welt erneuert werden" müsse. "Und wenn wir dann sagen, wir ersetzen ein altes konventionelles Kraftwerk durch neue Solarkraftwerke und Windkraftwerke, dann ist da eine Investitionssumme, die wir ohnehin tätigen müssen."