75 Prozent der öffentlichen Nichtwohnbauten ohne Energieausweis
Stand: 04.06.2009
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Berlin - Nur noch knapp einen Monat Zeit haben die Rathäuser, Schulen und andere Großgebäude der Kommunen, Länder und des Bundes, um sich den vorgeschriebenen Energieausweis ausstellen zu lassen und auszuhängen. Die Deutsche Energie-Agentur dena berichtete am Donnerstag, dass von den betroffenen 55 000 öffentlichen Nichtwohnbauten erst ein Viertel über den vom 1. Juli an nötigen Nachweis über den jeweiligen energetischen Gebäudezustand verfügten. Thomas Kwapich, dena-Bereichsleiter, teilte mit, das habe eine von der dena in Auftrag gegebene Umfrage bei 300 staatlichen Eigentümern ergeben.
Damit komme bei der fachlichen Gebäudebewertung noch viel Arbeit auf die Behörden zu. Der Energieausweis gilt damit zum Beispiel auch in Kindergärten, Landratsämtern und Krankenhäusern. Er "zeigt, wie es um die Energieeffizienz der einzelnen Gebäude steht und mit welchen Modernisierungsmaßnahmen die Energiekosten wirkungsvoll gesenkt werden können", sagte Kwapich. 83 Prozent der Befragten hätten umfangreiche energetische Modernisierungsvorhaben in solchen Bauten innerhalb der nächsten fünf Jahre angekündigt.
Bei Vermietung, Verkauf und Verpachtung von Nichtwohngebäuden sei der Energieausweis vom 1. Juli an auch für Privateigentümer verpflichtend, so der dena-Experte. Sie müssten den Interessenten spätestens auf Nachfrage ein solches Dokument vorlegen. Für Wohngebäude wurde die Energieausweispflicht bereits am 1. Juli 2008 stufenweise eingeführt. Seit dem 1. Januar 2009 benötigen alle Wohnhäuser einen Energieausweis, wenn sie neu vermietet, verkauft oder verpachtet werden sollen.