27 Stromversorger in Thüringen wegen überhöhter Preise im Visier
Stand: 17.02.2003
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Erfurt (dpa) - Das thüringische Wirtschaftsministerium hat nach eigenen Angaben 27 Stromversorger in dem Bundesland wegen möglicher überhöhter Durchleitungspreise für den Strom von Wettbewerbern im Visier. "Wenn etablierte Stromversorger anderen Anbietern willkürlich überhöhte Durchleitungsgebühren abverlangen, ist das ein Missbrauch ihrer Monopolstellung", sagte Wirtschaftsminister Franz Schuster (CDU) am Montag in Erfurt. Bei den 27 Betreibern bestehe der Verdacht, dass sie für die Nutzung ihrer Netze überhöhter Entgelte verlangen. Die Prüfungen seien jedoch noch nicht abgeschlossen.
Schuster sprach sich angesichts steigender Strompreise für eine Wiederauflage der Energie-Konsensrunde Ost aus. Hauptgrund für höhere Strompreise in den neuen Ländern seien hohe Durchleitungskosten. Sie lägen in einigen ostdeutschen Regionen um bis zu 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Bei einer Konsensrunde sollen nach Ansicht von Schuster Landesregierungen, das Bundeswirtschaftsministerium sowie die Energiekonzerne Vattenfall (unter anderem HEW und Bewag), RWE und E.ON "über annähernd gleiche Durchleitungsbedingungen in Ost und West verhandeln". Ziel sei mehr Wettbewerb im Interesse von Haushalts- und Gewerbekunden.