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2011 wurden 60 Prozent mehr Solarstrom in Deutschland erzeugt

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - 2011 wurden in Deutschland mit Hilfe von Solaranlagen mehr als 18 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Der Bundesverband Solarwirtschaft teilte am Donnerstag in Berlin mit, dass dies 60 Prozent mehr seien als im Vorjahr. Die Sonnenenergie decke damit etwa drei Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Als Gründe für die höhere Produktion führte der Verband die deutlich gestiegenen Preise für Öl und Gas sowie stark sinkende Kosten für Solartechnik an. So hätten sich die Preise für schlüsselfertige Solarstrom-Anlagen seit 2007 mehr als halbiert.

Die Kehrseite der Medaille ist eine deutlich schlechtere Geschäftslage für deutsche Solarunternehmen. Im Dezember stellten Solar Millennium aus Erlangen und Solon aus Berlin einen Insolvenzantrag. Auch Q-Cells und Conergy kämpfen mit wegbrechenden Märkten, starkem Preisdruck und der Billigkonkurrenz aus China.

Die Branche klagt zudem über Planungsunsicherheit in Deutschland. So sinkt die Solarförderung für Anlagen auf dem Hausdach zum 1. Januar um weitere 15 Prozent auf 24,43 Cent je Kilowattstunde. Bevor diese Kürzung in Kraft tritt, fordern Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sowie die Fraktionschefs von Union und FDP bereits eine Begrenzung des Zubaus auf 1000 Megawatt pro Jahr - 2011 ging rund die fünffache Menge an Solaranlagen neu ans Netz.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig, appellierte an die Bundesregierung, "nach einer Zeit vieler Unwägbarkeiten" die Kürzung der Solarstromförderung wirken zu lassen. "Die Solarbranche braucht jetzt politische Verlässlichkeit. Diese ist unverzichtbar für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien und ein attraktives Investitionsklima", sagte er. Die Solarindustrie erfülle ihr Versprechen, die Kosten radikal zu senken. 2013/2014 werde sie "in ersten Marktsegmenten mit dem Förderniveau großer Windkraftanlagen auf dem Meer gleichziehen".