Preise für Strom und Gas in der Grundversorgung sinken leicht
Stand: 22.05.2023
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die Zeit der Rekordpreise in der Energiekrise ist vorbei. Günstige Großhandelspreise kommen langsam auch bei Kunden in der örtlichen Grundversorgung an: Insgesamt 91 Stromversorger und 80 Gasversorger senken im Mai, Juni und Juli die Preise. Doch das Preisniveau bleibt hoch. Auch weiterhin liegen die durchschnittlichen Grundversorgungspreise oberhalb der Preisbremsen-Grenzen, während Neukundentarife deutlich unter den Preisdeckeln liegen. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox.
Strom-Grundversorgung immer noch teuer
Im Mai, Juni und Juli gibt es 91 Strompreissenkungen im örtlichen Grundversorgungstarif von durchschnittlich 12 Prozent. Im bundesweiten Durchschnitt liegen die Stromkosten für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh im örtlichen Grundversorgungstarif bei 1.970 Euro.
Der Arbeitspreis des Grundversorgungstarifs liegt im Schnitt bei 45,78 Cent/kWh, der jährliche Grundpreis beträgt 138,99 Euro. Damit liegt der Preis pro Kilowattstunde immer noch deutlich über dem Deckelbetrag der Strompreisbremse von 40 Cent/kWh. Werden die staatlichen Subventionen aus der Strompreisbremse berücksichtigt, liegen die durchschnittlichen Gesamtkosten im örtlichen Grundversorgungstarif bei gleichbleibendem Verbrauch bei 1.785 Euro.
Das günstigste verfügbare Angebot mit empfehlenswerten Bedingungen liegt bei 31,77 Cent/kWh (inklusive Grundpreis), was bei 4.000 kWh jährlichen Gesamtkosten von 1.272 Euro entspricht.
"Durch einen Wechsel aus der Grundversorgung kann ein Haushalt über 500 Euro an Stromkosten einsparen – und muss darüber hinaus keine staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Darum raten wir zum Vergleich der aktuellen Tarife und zu einem Anbieterwechsel. Der Wechsel aus dem örtlichen Grundversorgungstarif ist jederzeit möglich, der neue Anbieter übernimmt die Kündigung."
Gasanbieterwechsel aus der Grundversorgung spart über 600 Euro
Der örtliche Gas-Grundversorgungstarif sinkt im Mai, Juni und Juli in 80 Fällen um durchschnittlich 23 Prozent. Ein Haushalt im Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh bezahlt im örtlichen Grundversorgungstarif im bundesweiten Durchschnitt 3.267 Euro.
Der Kilowattstundenpreis im Grundversorgungstarif beträgt im Bundesschnitt 15,57 Cent/kWh, der jährliche Grundpreis liegt bei 152,83 Euro. Der Deckelbetrag von 12 Cent/kWh der Gaspreisbremse wird so deutlich überschritten. Wird die Gaspreisbremse bei gleichbleibendem Verbrauch berücksichtigt, liegen die durchschnittlichen Gaskosten im Grundversorgungstarif bei 2.696 Euro.
Der günstigste verfügbare Gastarif mit empfehlenswerten Bedingungen für Neukunden hat derzeit einen durchschnittlichen Kilowattstundenpreis von 10,28 Cent/kWh (inklusive Grundpreis), ein Verbrauch von 20.000 kWh kostet 2.055 Euro. Ein Anbieterwechsel aus der örtlichen Grundversorgung spart also trotz Gaspreisbremse über 600 Euro pro Jahr.
Methodik
Verivox hat die verfügbaren veröffentlichungspflichtigen Gas- und Strompreise für Bestandskunden der rund 700 örtlichen Gas-Grundversorger und der rund 800 örtlichen Strom-Grundversorger in Deutschland ausgewertet und mit den jeweils günstigsten verfügbaren Angeboten mit empfehlenswerten Bedingungen verglichen. Bereits angekündigte, aber noch nicht durchgeführte Preissenkungen von Grundversorgungstarifen wurden berücksichtigt.