Neukundenpreise für Strom und Gas brechen ein
Stand: 02.02.2023
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die Neukundenpreise für Strom und Gas sind seit letztem Herbst stark gesunken. Gleichzeitig ziehen die Preise der Grundversorgung stark an und sind inzwischen wieder durchschnittlich die teuersten am Markt. Das zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox. Haushalte, die zuletzt im örtlichen Grundversorgungstarif Zuflucht vor explodierenden Energiekosten gesucht haben, sollten jetzt die verfügbaren Tarife vergleichen.
Grundversorgung wieder teurer
Kostete eine Kilowattstunde Gas für Neukunden Anfang September durchschnittlich noch rund 40 Cent, sind es aktuell rund 11,9 Cent. Das entspricht einem Rückgang um 70 Prozent. In der Gas-Grundversorgung lässt sich eine gegenteilige Entwicklung beobachten. Die Preise stiegen im gleichen Zeitraum im Durchschnitt von 12,7 auf 17,5 Cent je kWh. Das ist ein Plus von 38 Prozent.
Eine Kilowattstunde Strom für Neukunden kostete Mitte Oktober im bundesweiten Durchschnitt noch 56 Cent, aktuell sind es 37,8 Cent und damit 33 Prozent weniger. Die Strom-Grundversorgung verteuerte sich im gleichen Zeitraum um 31 Prozent – von 36,8 auf 48,3 Cent je kWh.
"2022 stand der Energiemarkt Kopf, die normalerweise teure örtliche Grundversorgung war fast durchgehend günstiger als die Neukundentarife überregionaler Versorger. Nun kehrt sich das Verhältnis wieder um", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Dank günstigerer Neukundentarife können Haushalte je nach Region und Verbrauch mit einem Wechsel wieder deutlich sparen", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Trotz Preisbremse: Wechsel bringt zusätzliche Ersparnis
Aktuell spart eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden, die aus der Grundversorgung zum günstigsten Anbieter wechselt, durchschnittlich 420 Euro jährlich ein. Ein Haushalt, der mit Gas heizt, kann seine Jahresrechnung im Schnitt um 1.116 Euro senken. Unter Berücksichtigung der 2023 wirkenden Preisbremsen beläuft sich die Ersparnis bei Strom immer noch auf 154 Euro und bei Gas auf 240 Euro.
Die Preisbremsen für Strom und Gas sind zunächst bis zum 31. Dezember 2023 befristet. "Werden die Preisbremsen nicht verlängert, kostet jede verbrauchte Kilowattstunde im kommenden Jahr wieder den regulären Vertragspreis. Auch deshalb wird es für Verbraucher in diesem Jahr wichtig, einen möglichst günstigen Tarif zu wählen", sagt Thorsten Storck.
Energiemärkte: Verhalten optimistische Stimmung
An den Energiemärkten herrscht derzeit eine verhalten optimistische Stimmung. Angesichts des milden Wetters sind sowohl die Gas- als auch die Strompreise im Großhandel im Vergleich zum Jahr 2022 deutlich gesunken.
Der Preis für eine Megawattstunde Strom zur Lieferung im kommenden Jahr lag an der Strombörse zuletzt bei rund 182 Euro. Das ist deutlich günstiger als noch im September, wo über 500 Euro pro Megawattstunde verlangt wurden. Das Preisniveau bleibt dennoch historisch hoch. Zum Vergleich: Vor Beginn der Energiekrise bewegten sich die Preise im langjährigen Mittel zwischen 35 und 55 Euro je Megawattstunde.
Ähnlich verhält es sich beim Gas. Die Megawattstunde liegt an den Spotmärkten aktuell bei rund 57 Euro und damit deutlich niedriger als im vergangenen Sommer, wo der Gaspreis zeitweise bei 350 Euro je Megawattstunde lag. Aber auch hier liegt das Vorkrisenniveau in weiter Ferne. Im langjährigen Mittel bewegten sich die Preise zwischen 10 und 25 Euro je Megawattstunde.