Hohe Strom- und Gaspreise: Energiesparen lohnt sich immer mehr
Stand: 13.04.2022
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die Strom- und Gaspreise sind in den vergangenen Monaten stark angestiegen. Dadurch wird das Energiesparen immer lukrativer. Kleine Änderungen im Alltag können die jährlichen Energiekosten deutlich senken.
Zeit unter der Dusche halbieren spart bis zu 300 Euro pro Jahr
Wer jeden Tag duscht und 8 Minuten lang unter einer normalen Brause steht, zahlt bei den aktuellen Gaspreisen (13,94 Cent/kWh im April 2022) dafür rund 276 Euro pro Jahr. Wird die Duschzeit halbiert, können rund 138 Euro pro Jahr eingespart werden. Vor einem Jahr lag der durchschnittliche Gaspreis noch bei 6,29 Cent/kWh und die jährlichen Kosten bei 188 Euro. Eine Halbierung der Duschzeit hätte damals 94 Euro eingespart.
Wird das warme Wasser mit Strom erwärmt, was in ungefähr 20 Prozent der deutschen Haushalte der Fall ist, liegen die jährlichen Kosten für die tägliche 8-Minuten-Dusche bei 611 Euro pro Jahr. Wer die Duschzeit auf 4 Minuten reduziert, spart damit rund 306 Euro im Jahr. Im April 2021 lag die mögliche Einsparung durch die Halbierung der Duschzeit noch bei 225 Euro.
Standby-Verluste vermeiden spart über 150 Euro pro Jahr
Werden in einem Drei-Personen-Haushalt konsequent alle Standby-Verluste durch Elektrogeräte vermieden, lassen sich pro Jahr bis zu 360 Kilowattstunden (kWh) einsparen. Im April 2022 liegt der durchschnittliche Strompreis bei 43,42 Cent/kWh, was einer jährlichen Einsparung von rund 156 Euro entspricht. Vor 12 Monaten lag der durchschnittliche Strompreis noch bei 29,28 Cent/kWh und die mögliche Einsparung bei rund 105 Euro. Die Differenz zum Vorjahr liegt bei rund 51 Euro.
„Durch das Steckerziehen oder abschaltbare Steckerleisten lassen sich Standby-Verluste von Elektrogeräten wirksam eindämmen“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. „Moderne Elektrogeräte sind im Standby-Betrieb zwar deutlich sparsamer als ältere Modelle, gleichzeitig steigt jedoch die Anzahl der Elektrogeräte in deutschen Haushalten immer weiter. Wer regelmäßig ganz abschaltet, kann den Stromverbrauch deutlich senken und sparen.“
Alte Kühl- und Gefriergeräte abschalten
Wer im Keller noch einen alten Kühlschrank oder eine alte Gefriertruhe hat, füttert möglicherweise unnötig einen Stromfresser. Eine große alte Gefriertruhe kann bis zu 580 kWh verbrauchen und verursacht bei den aktuellen Strompreisen jährliche Kosten von rund 252 Euro pro Jahr. Vor einem Jahr lagen die Kosten noch bei rund 170 Euro. Solche Geräte sollte man nur noch betreiben, wenn es wirklich nötig ist.
Umstieg aufs Tablet lohnt sich
Tablets sind auf einen besonders geringen Stromverbrauch ausgerichtet und können Vieles, das normalerweise mit dem Desktop-PC oder dem Laptop gemacht wird. Wer es schafft, drei Stunden am Tag auf ein Tablet mit einem Stromverbrauch von 5 Watt umzusteigen, hat bei den aktuellen Strompreisen gerade einmal Stromkosten von etwas mehr als 2 Euro pro Jahr. Bei einem PC oder Laptop mit einem Stromverbrauch von 60 Watt würden bei gleicher Nutzungsdauer rund 29 Euro fällig.
Methodik
Die Strom- und Gaskosten wurden anhand des Verivox-Verbraucherpreisindex für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden Strom und 20.000 kWh Erdgas ermittelt. Der Verivox-Verbraucherpreisindex berücksichtigt die Preise der örtlichen Grundversorger sowie die Neukundenpreise der wichtigsten überregionalen Versorger.
Die durchschnittlichen Angaben zu Duschdauer, Wassertemperatur und Wasserdurchlauf wurden von der Verbraucherzentrale NRW übernommen. Die Preise für Trinkwasser und Abwasser orientieren sich an den Angaben des Statistischen Bundesamtes. Die Verbrauchswerte zu Standby-Verlusten und Gefriergeräten stammen von der unabhängigen Beratungsgesellschaft co2online.