Drei Energiesparmythen, die man nicht glauben sollte
Stand: 13.03.2023
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Wer Energie spart, entlastet die Umwelt und spart Geld. Doch rund ums Energiesparen gibt es einige Mythen, die nicht hilfreich sind. Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat sie gesammelt – hier die drei dreistesten.
Mythos: Energiesparende Wandfarbe verringert die Heizkosten
Es gibt Hersteller spezieller Anstriche die behaupten, Verbraucher:innen könnten dank ihrer Produkte Heizenergie einsparen. Eine nachträgliche Wärmedämmung geht oft mit einer aufwändigen und teuren Sanierung einher – die Energiesparfarben verheißen Wärmeschutz zu deutlich günstigeren Preisen. Maßgeblich für die Wirksamkeit einer Wärmedämmung sind aber die Dicke der Dämmung und die Wärmeleitfähigkeit des Materials. Da ein Anstrich wenige Millimeter dick ist, hat die Dämmfarbe nur einen sehr begrenzten Einfluss auf den Hitze- und Kälteschutz. Eine starke Wirkung auf den Heizenergiebedarf hat nur eine richtige Dämmung.
"Eine merkliche Einsparwirkung allein durch einen Anstrich ist ausgeschlossen", so Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg.
Mythos: Chemische Zusätze im Heizungswasser sparen Energie
Es gibt auch Hersteller von Zusätzen oder Flüssigkeiten, die das Heizungswasser vollständig ersetzen und zu großen Energieeinsparungen führen sollen. Der Nutzen sei jedoch zweifelhaft. "In den allermeisten Heizungsanlagen sind chemische Zusätze oder Ersatzflüssigkeiten unnötig, und Energie wird damit auch nicht eingespart", so Jahn.
Nicht selten sind solche Wundermittel auch noch teuer. Wer in einem Einfamilienhaus wohnt, muss für den Ersatz seiner Heizflüssigkeit in der Regel mit einem vierstelligen Betrag rechnen. Viel wirksamer sind die Absenkung der Vorlauftemperatur, eine gute Wärmedämmung der Heizungsrohre. Auch ein hydraulischer Abgleich des Heizungssystems kann helfen und Energie sparen.
Mythos: Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom
Dass ein vollgepackter Kühlschrank mehr Strom braucht als ein leerer, ist ein Trugschluss – es kann sogar das Gegenteil zutreffen. Wird der Kühlschrank geöffnet, entweicht kalte Luft. Dann beginnt der Kühlschrank auf Hochtouren zu arbeiten, um die Temperatur wieder zu senken.
"In einem gut gefüllten Kühlschrank entweicht weniger kalte Luft, da die gelagerten Lebensmittel als eine Art Kühlakku dienen. Dadurch verbraucht ein voller Kühlschrank langfristig weniger Strom", so Jahn.
Insgesamt habe der Inhalt des Kühlschranks aber keinen großen Einfluss auf den Gesamtverbrauch des Gerätes. Entscheidender seien das Alter, die Größe und die Energieeffizienz des Modells. Wer einen sehr alten und zu großen Kühlschrank betreibt, sollten über den Austausch gegen ein kleineres und effizienteres Gerät nachdenken.