Energiesparend kochen: Tipps zum Strom sparen beim Kochen
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Für viele gehört das Kochen als Notwendigkeit oder als Hobby zum Alltag. Daher machen Küchenaktivitäten rund zehn Prozent des Energieverbrauchs eines Haushaltes aus. Erfahren Sie in diesem Artikel, mit welchen Tipps Sie beim Kochen und Backen Energie sparen können und wie Sie Küchengeräte effizient nutzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Stromverbrauch in der Küche ist abhängig davon, wie oft Sie kochen und backen.
- Hochwertiges und passendes Kochgeschirr zu den Kochfeldern kann den Energieverbrauch deutlich senken.
- Mikrowelle, Toaster und Wasserkocher sind häufig energiesparende Alternativen zu Herd und Backofen.
- Wenn Sie Küchengeräte regelmäßig reinigen, können sie langfristig energieeffizient arbeiten.
Stromverbrauch beim Kochen und in der Küche
Der Stromverbrauch in der Küche kann sich von Haushalt zu Haushalt unterscheiden. Einige Familien kochen täglich, während andere nur ein- bis zweimal in der Woche den Herd oder Backofen nutzen. Außerdem verbrauchen die verschiedenen Küchengeräte unterschiedlich viel Energie:
- Herd: Bei einem Herd ist der Stromverbrauch abhängig von der Art des Kochfeldes. Gas-, Glaskeramik- und Induktionskochfelder besitzen unterschiedliche Leistungen. Ein Induktionskochfeld arbeitet am effizientesten, da es den Boden von Töpfen und Pfannen direkt erhitzt. Genaue Angaben zur Leistung Ihres Kochfeldes können Sie den Herstellerangaben entnehmen. Wenn ein Kochfeld beispielsweise eine Leistung von 1,5 kW besitzt und Sie es an 340 Tagen für eine Stunde nutzen, ergibt sich daraus ein Stromverbrauch von 545 kWh im Jahr.
- Backofen: Ein Backofen verbraucht bei 200 Grad zwischen ein bis zwei Kilowatt pro Stunde. Den genauen Stromverbrauch Ihres Backofens finden Sie auch auf dem EU-Energielabel, das die Energieeffizienz eines jeden Gerätes kennzeichnet. Bei 100 Backvorgängen im Jahr ergibt sich bei einem Backofen mit einem Energieverbrauch von einem Kilowatt pro Stunde eine jährlicher Stromverbrauch von 100 kWh.
- Kühlschrank: Der Stromverbrauch eines Kühlschrankes ist abhängig von seiner Größe. Ein mittelgroßer Kühlschrank mit hoher Energieeffizienz verbraucht zwischen 90 und 125 kWh im Jahr.
- Geschirrspüler: Ein 60 cm breiter Geschirrspüler in einem Mehrpersonenhaushalt verbraucht im Jahr durchschnittlich 72 kWh. Für einen 45 cm breiten Geschirrspüler in einem Einpersonenhaushalt können Sie mit durchschnittlich 56 kWh im Jahr rechnen.
14 Tipps zum Energiesparen beim Kochen und Backen
In der Küche können Ihnen energieeffiziente Geräte dabei helfen, Energie einzusparen. Darüber hinaus können Sie den Stromverbrauch auch mit Ihrem Kochverhalten beeinflussen. Mit diesen Tipps können Sie beim Kochen Strom sparen:
1. Mit Deckel kochen
Ohne Deckel kann die Hitze aus dem Topf schneller entweichen. So benötigt der Herd mehr Zeit und Energie, um das Essen im Topf aufzukochen. Wenn Sie beim Kochen einen Deckel auf den Topf legen, können Sie dagegen etwa ein Drittel der Energie einsparen.
2. Töpfe und Pfannen mit ebenen Böden nutzen
Töpfe und Pfannen mit einem ebenen Boden liegen vollständig auf der Kochplatte auf. So geht beim Erhitzen keine Wärme verloren und die Energie wird effektiv genutzt. Daher kann es sich lohnen, wenn Sie in neues Kochgeschirr investieren. Die Töpfe und Pfannen verbrauchen nicht nur weniger Energie durch den flachen Boden, sondern speichern die Wärme häufig auch länger.
3. Topfgröße passend zum Kochfeld wählen
Wenn ein Topf zu klein für eine Kochfeld ist, geht überschüssige Energie verloren. Ist der Topf dagegen zu groß, benötigen Sie mehr Energie, um den Topf und seinen Inhalt zu erwärmen. Daher sollten Sie Töpfe immer passend zur Größe des Kochfeldes auswählen. So können Sie bis zu 30 Prozent an Strom beim Kochen sparen.
4. Schnellkochtopf nutzen
Schnellkochtöpfe arbeiten effizienter als herkömmliche Töpfe, da beim Kochen kein Wasserdampf entweicht. Dadurch steigen die Temperaturen im Topf höher und Speisen sind schneller gar. Im Vergleich zu herkömmlichen Töpfen benötigt ein Schnellkochtopf etwa 50 Prozent weniger Energie.
5. Mit Restwärme kochen
Um energiesparend zu kochen, können Sie den Herd nach dem ersten Aufkochen herunterdrehen. Etwa zehn bis 15 Minuten vor dem Ende der Kochzeit können Sie ihn sogar ganz ausschalten. Die Restwärme reicht in der Regel aus, um Speisen fertig zuzubereiten. Bei Induktionskochfeldern und Gasherden können Sie diesen Tipp nicht nutzen, da dabei kaum mehr Hitze vorhanden ist, wenn Sie den Herd ausschalten.
6. Mit Wasserdampf garen
Wenn Sie Gemüse dampfgaren, spart das Energie und schont die Lebensmittel. Auch Eier oder Kartoffeln lassen sich so stromsparend zubereiten. Zum Dampfgaren reichen ein bis zwei Zentimeter Wasser im Topf aus.
7. Getreideprodukte vorgaren
Üblicherweise geben Sie Nudeln erst in den Topf, wenn das Wasser kocht. Um Strom beim Kochen zu sparen, können Sie stattdessen Getreideprodukte gemeinsam mit dem Wasser erhitzen. Dadurch garen sie vor und sind schneller fertig.
8. Wasserkocher nutzen
Statt mit dem Herd können Sie Wasser effizienter mit einem Wasserkocher kochen. Außerdem sparen Sie Wasser , wenn Sie den Behälter nur mit so viel Wasser befüllen, wie Sie wirklich brauchen. Eine stromsparende Alternative zum Eierkochen auf dem Herd ist ein Eierkocher.
9. Kleine Mahlzeiten in der Mikrowelle erhitzen
Eine Mikrowelle verbraucht weniger Energie als ein Herd. Daher ist es ratsam, kleine Mahlzeiten in der Mikrowelle zu erhitzen. Das geht schneller und spart Strom. Für komplette Mahlzeiten ist dagegen der Herd besser geeignet.
10. Backofen nicht vorheizen
Beim Vorheizen verbraucht der Backofen bereits Energie, ohne dass das Gerät dabei Speisen erhitzt. Daher können Sie auf das Vorheizen häufig verzichten. Nur bei empfindlichen Speisen wie bestimmten Teigarten oder Filets sollten Sie den Ofen vor dem Backen auf Temperatur bringen.
11. Umluft statt Ober-/Unterhitze nutzen
Im Umluft-Modus verteilt ein Ventilator die Hitze gleichmäßig im gesamten Ofen. Daher können Sie mit Umluft die Temperatur um 20 bis 30 °C reduzieren. Im Vergleich zur Ober-/Unterhitze sparen Sie so bis zu 20 Prozent Energie.
12. Mehrere Backvorgänge kombinieren
Mit Umluft können Sie mehrere Bleche gleichzeitig in den Ofen schieben. Wenn Sie an einem Tag mehrere Backvorgänge geplant haben, kann es sich zudem lohnen, diese direkt hintereinander zu erledigen. So muss sich der Ofen nur einmal aufheizen.
13. Backofentür geschlossen halten
Wenn Sie die Backofentür während des Backvorgangs öffnen, entweicht dabei Energie. So benötigt der Backofen mehr Strom, um die verlorene Energie auszugleichen. Bei jedem Öffnen kann etwa ein Fünftel der Energie verloren gehen. Halten Sie die Backofentür daher bis zum Ende der Backzeit lieber geschlossen.
14. Brötchen mit dem Toaster aufwärmen
Häufig besitzen Toaster einen Aufsatz, mit dem Sie Brötchen erwärmen können. Im Vergleich zum Backofen sparen Sie so etwa 70 Prozent Energie.
Weitere Tipps zum Energiesparen in der Küche
Wenn Sie Ihre Küchengeräte energiesparend nutzen und Lebensmittel optimal lagern, können Sie zusätzlich Strom einsparen und damit den Energieverbrauch in der Küche senken. Nachfolgend haben wir weitere Tipps zum Stromsparen in der Küche für Sie zusammengestellt:
Energiespartipps für Kühlschrank und Gefriergeräte
Die Größe eines Kühlschranks und Gefriergerätes sollte immer zur Größe Ihres Haushalts passen. Je größer das Gerät, desto mehr verbraucht es. Für einen Ein- bis Zwei-Personenhaushalt reicht ein Kühlschrank mit einem Nutzinhalt von 120 bis 140 Liter und ein Gefrierschrank mit einem Nutzinhalt von 50 bis 80 Liter aus.
Außerdem können Sie mit der richtigen Temperatur Energie sparen: Schon ein Grad weniger im Kühlschrank kann Ihren Stromverbrauch um sechs Prozent senken. Wenn Sie die Temperatur auf 7 °C stellen, werden die Lebensmittel ausreichend gekühlt. Die optimale Temperatur im Gefrierschrank beträgt -18 °C.
Damit Kühl- und Gefrierschränke effizient arbeiten, sollten Sie die Türen der Geräte nur kurz öffnen. Bei jedem Öffnen geht Kälte verloren. Daher muss das Kühlgerät mehr Energie aufwenden, um die Temperatur im Innenraum wieder zu senken. Zudem hilft regelmäßiges Abtauen dabei, die Energieeffizienz des Kühl- oder Gefrierschrankes beizubehalten.
Energie sparen beim Geschirrspülen
Ein Geschirrspüler läuft effizient, wenn Sie ihn möglichst voll räumen. So sparen Sie Wasser und Energie. Auch das Eco-Programm oder Spülgänge mit niedrigen Temperaturen bei 45 bis 55 °C wirken sich positiv auf den Stromverbrauch aus. Kurzprogramme sind dagegen energieaufwändiger, da sie das Wasser in der Maschine mit viel Energie in kurzer Zeit sehr hoch erhitzen.
Um Verschmutzungen im Geschirrspüler zu entfernen, sollten Sie ihn einmal im Monat bei 65 °C laufen lassen. Achten Sie auch darauf, das Salz regelmäßig nachzufüllen. So schützen Sie den Spüler vor Ablagerungen und sorgen dafür, dass er über eine lange Nutzungsdauer hinweg effizient arbeitet.
Lebensmittel energiesparend lagern
In den Wintermonaten können Sie einige Lebensmittel vorübergehend auf dem Balkon oder der Terrasse lagern, zum Beispiel, wenn Sie Ihren Kühlschrank abtauen. Damit sie sich lange halten, sollten die Lebensmittel dabei wasser- und luftdicht verschlossen sein. Außerdem ist die Haltbarkeit abhängig von den Außentemperaturen:
- 10 bis 12 °C: Butter, Eier, Marmelade
- 6 bis 10 °C: Obst und Gemüse (ausgenommen kälteempfindliche Sorten)
- 5 bis 7 °C: Milchprodukte (z. B. Käse, Joghurt, Quark) und Wurstwaren
- max. 4 °C: Fleisch, Fisch, Geflügel
Bei starken Temperaturschwankungen können Lebensmittel im Außenbereich allerdings schneller verderben. In diesem Fall ist der Kühlschrank die bessere Variante.
Fazit: Energiesparen beim Kochen und Backen
Um Ihren Energieverbrauch beim Kochen und Backen zu senken, reichen schon ein paar kleine Änderungen: Mit niedrigeren Temperaturen kochen, Töpfe und Backofentür schließen, statt dem Herd öfter kleinere und sparsamere Geräte verwenden – wenn Sie diese Tipps umsetzen, werden Sie merken, dass Sie energiesparender kochen und backen. Außerdem arbeiten moderne, energieeffiziente Küchengeräte stromsparend, wenn Sie sie an die Größe Ihres Haushaltes anpassen, regelmäßig reinigen und die Temperaturen optimal einstellen.