Versicherer fordern Anpassung der Renteninformation
Stand: 23.06.2017
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Berlin - Die deutschen Versicherer fordern, die Renteninformationen anzupassen. Die Versicherten sollten in den jährlich verschickten Schreiben über die druchschnittliche Lebenserwartung aufgeklärt werden, so die Forderung.
Angesichts der steigenden Lebenserwartung fordern die deutschen Versicherer, das errechnete Durchschnittsalter für jeden Menschen auf der jährlichen Renteninformation anzugeben.
"Deutsche unterschätzen ihre Lebenserwartung"
"Die Deutschen unterschätzen nach wie vor ihre eigene Lebenserwartung. (...) Menschen müssen wissen, wie alt sie werden, um sich besser auf ihren Ruhestand vorbereiten zu können", sagte Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Eine Frau, die 65 Jahre alt ist, konnte im vergangenen Jahr statistisch mit weiteren 20,9 Lebensjahren rechnen, ein 65 Jahre alter Mann mit weiteren 17,7 Lebensjahren.
Kritik am starren Renteneintrittsalter
Neben mehr Aufklärung zur Lebenserwartung fordern die Versicherer auch, Arbeitnehmer nicht starr mit 63, 65 oder 67 Jahren in Rente zu schicken, sondern die Altersgrenze flexibel zu machen. Zugleich müssten mehr Bildungsangebote für ältere Menschen geschaffen werden. "Denn gute und vor allem lebenslange Bildung ist eine entscheidende Voraussetzung, damit längeres Arbeiten gelingen kann", sagte Erdland.
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht an diesem Freitag auf Basis der Todesfälle der vergangenen Jahre die aktuelle Lebenserwartung der Deutschen. Seit den 1970er Jahren ist diese konstant gestiegen.