Altersvorsorge: Nicht jede Betriebsrente lohnt sich
Stand: 19.06.2017
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Berlin - Die Stiftung Warentest hat Betriebsrenten unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Wenn der Arbeitgeber sich nicht beteiligt und etwas hinzugibt, zahlt sich diese Form der Altersvorsorge nicht immer aus.
Eine Betriebsrente kann sich lohnen. Allerdings nur, wenn der Chef etwas dazu zahlt. Das berichtet die Zeitschrift "Finanztest" (Heft 7/2017).
Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen
Zahlen Arbeitnehmer über eine Entgeltumwandlung ihre Beiträge ein, sparen sie dadurch zwar Steuern und Sozialabgaben. Der Haken: In der Rentenphase muss der Rentner seine Betriebsrente komplett mit dem Finanzamt abrechnen. Außerdem zahlt er volle Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge.
Und: Wer auf den Anteil seines Bruttolohns, der in eine betriebliche Altersvorsorge fließt, keine Rentenbeiträge zahlt, bekommt weniger gesetzliche Rente. Zahlt ein lediger Gutverdiener mit 58.000 Euro Jahresbruttogehalt jeden Monat 100 Euro in die Betriebsrente, bekommt er später im Monat rund 16 Euro weniger gesetzliche Rente.
45 Abgebote wurden untersucht
Grundsätzlich ist Betriebsrente in verschiedenen Formen möglich. Die Experten der Stiftung Warentest untersuchten 45 Direktversicherungs-Angebote von 26 Versicherern. Auf diese Verträge hat ein Arbeitnehmer Anspruch, wenn es in seiner Firma kein anderes Altersvorsorgeangebot gibt.
Der Modellkunde – ein 40-Jähriger Arbeitnehmer – zahlt 27 Jahre lang 100 Euro monatlich in den Vertrag ein. Je nach Tarif erhält er dafür eine garantierte monatliche Bruttorente, die zwischen 88 Euro und 113 Euro beträgt. Wer das beste Angebot abschließt und nach Rentenbeginn noch 20 Jahre lebt, kommt so im Vergleich auf insgesamt 6000 Euro mehr Rente.
Überschüsse können diese Rente zwar noch steigern. Ob es sie gibt und wie hoch sie ausfallen, hängt davon ab, wie gut der Versicherer für seine Kunden wirtschaftet. Zwischen dem besten und dem schlechtesten Angebot im Test liegen 25 Euro Unterschied.