Vertrag mit Handy – nach zwei Jahren Kostenfalle vermeiden
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Das Wichtigste in Kürze
- Wer ein Smartphone über den Handyvertrag finanziert, zahlt das Gerät über höhere monatliche Grundgebühren ab.
- Diese Mehrkosten fallen in den meisten Verträgen auch nach der regulären Laufzeit weiter an, obwohl das Gerät längst abbezahlt ist.
- Jeder dritte Handytarif wird nach der Mindestvertragslaufzeit teurer. Kundinnen und Kunden sollten rechtzeitig vor Ablauf der zwei Jahre kündigen, um Zusatzkosten zu vermeiden.
Viele Mobilfunkkundinnen und -kunden nutzen Vertragspakete aus Handy und Tarif, sogenannte Bundle-Verträge. Damit erhalten sie mit dem Tarifabschluss ein neues Smartphone – das dann über die Dauer der Vertragslaufzeit abbezahlt wird. Was viele nicht wissen: Nach 24 Monaten ist das Gerät zwar abbezahlt. Doch läuft der Vertrag dann weiter, werden die Kosten keineswegs angepasst. Stattdessen bleibt die monatliche Grundgebühr in unveränderter Höhe und Sie zahlen weiter – für eine Leistung, die Sie gar nicht erhalten.
Treue zahlt sich bei Bundle-Verträgen nicht aus
Wer sein Handy nicht separat kauft, sondern über einen Handyvertrag subventioniert, muss die Gerätekosten nicht auf einen Schlag leisten. Stattdessen werden sie über zwei Jahre verteilt und auf die monatliche Grundgebühr aufgeschlagen. Gerade wer auf teure, topaktuelle Smartphones setzt, kann so hohe Anschaffungskosten über einen längeren Zeitraum verteilen.
Die meisten werden aber nach Ende der Mindestvertragslaufzeit von der unveränderten Rechnung völlig überrascht und gehen von einer automatischen Preissenkung aus. Stattdessen zahlen sie bis zu 50 Euro im Monat oder sogar mehr zusätzlich.
Dann bleibt erst einmal nur die Möglichkeit, die Zusatzkosten hinzunehmen oder den Vertrag um weitere zwei Jahre zu verlängern und so ein neues Smartphone zu finanzieren. Es gibt zwar Ausnahmen der beschriebenen Praxis, doch nur bei einzelnen Bündelverträgen wird in der Kalkulation des Vertrags eine Trennung zwischen Hardware und Vertrag vorgenommen. Unser Tipp: Kündigen Sie rechtzeitig zum Laufzeitende Ihren Vertrag und vermeiden Sie unnötige Kosten.
Schnäppchen-Angebote kritisch prüfen
Betrachten Sie Angebote kritisch, bei denen Smartphones als 1-Euro-Schnäppchen oder gar umsonst angepriesen werden. Die Mobilfunkanbieter holen sich die Hardwarekosten über die höhere monatliche Grundgebühr wieder rein. Allerdings werden so die tatsächlich anfallenden Kosten für Gerät und Tarif nicht immer transparent.
Handytarife können nach 24 Monaten teurer werden
In den ersten 24 Monate sind viele Handytarife besonders attraktiv. Neukunden erhalten oft Preisnachlässe wie eine ermäßigte Grundgebühr oder Freimonate. Nach der Mindestvertragslaufzeit ist aber nicht nur Schluss mit Sonderkonditionen. Jeder dritte Handytarif wird dann sogar teurer – auch ohne subventioniertes Smartphone. Eine Verivox-Analyse hat ergeben, dass sich die Grundgebühr in manchen Tarifen sogar verdoppelt. Die Tarifleistung wird hingegen nicht aufgestockt.
"Niemand sollte für dieselbe Leistung auf einmal einen höheren Preis bezahlen. Das ist auch gar nicht nötig: Dank einer Gesetzesänderung kommen Kundinnen und Kunden heute schneller aus alten und zu teuren Verträgen raus. Diese dürfen sich nicht mehr automatisch um weitere 12 Monate verlängern, sondern sind nach der Mindestlaufzeit monatlich kündbar."
Bei alten Verträgen zahlen Verbraucher drauf
Noch immer stecken viele Kunden in alten Verträgen mit deutlich schlechteren Konditionen als heute. 24-Monats-Verträge gehören generell vor Ablauf der Mindestlaufzeit auf den Prüfstand. Passt die Tarifleistung noch zu Ihren Bedürfnissen? Wie viel können Sie mit einem Wechsel sparen? In neuen Handytarifen bekommen Sie meist mehr Leistung für weniger Geld.