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Notruf per Smartphone absetzen: Notfallfunktionen und SOS-Apps

Bildquelle: ©Externer Fotograf / Text: Verivox

Per Smartphone lässt sich ganz einfach ein automatischer Notruf absetzen. Mit iPhones ist seit 2017 ein automatischer Notruf per vorinstallierter Tastenkombination möglich. Android-Geräte haben seit Jahren einen Notfallassistenten an Bord. So bereiten Sie Ihr Smartphone mit wenigen Schritten auf Notfallsituationen vor.

Notruf mit dem iPhone: Funktion "Notruf SOS"

Mit der Funktion Notruf SOS rufen Sie schnell und einfach den Rettungsdienst. Die Funktion steht iPhone-Nutzern ab Version iOS 11 zur Verfügung. Der iPhone-Notruf funktioniert auch, wenn Datenvolumen oder Prepaid-Guthaben bereits aufgebraucht sind. Ist das Mobilfunknetz des eigenen Providers nicht verfügbar, verbindet sich das Smartphone automatisch mit dem stärksten Handynetz vor Ort.

So setzen Sie mit einem iPhone 8 oder neueren Modellen einen automatischen Notruf ab:

  • Die Seitentaste und einen der Lautstärkeregler drücken, bis der Regler Notruf SOS erscheint.
  • Ziehen Sie den Schieberegler, um einen Notruf abzusetzen.
  • Wenn Sie die Tasten gedrückt halten, startet ein Countdown. Ist der Countdown abgelaufen, wird der Notruf automatisch gestartet.
  • Nutzer älterer iPhone-Modelle (iPhone 7 und älter) drücken die Power-Taste fünf Mal schnell hintereinander. Danach erscheint der SOS-Schieberegler.

Wenn Sie Notfallkontakte hinterlegt haben, werden auch Freunde und Verwandte per SOS-Textnachricht informiert. iPhone-Besitzer können persönliche Notfallkontakte in den Notfallpass ihrer Health-App eintragen. Hier können Sie auch wichtige Gesundheitsdaten wie Allergien, Blutgruppe oder Medikamente hinterlegen. Mit dem automatischen Notruf wird auch der Standort des Anrufers durchgegeben – selbst wenn die GPS-Ortungsdienste standardmäßig deaktiviert sind. Die Standort-Freigabe lässt sich danach jederzeit wieder aufheben.

Notrufe können ab iOS 14.5 auch mit Siri durchgeführt werden. Fügen Sie in der Health-App Ihren Notfallkontakt hinzu und aktivieren Sie die Sprachassistentin. Siri wird diesen Kontakt anrufen, wenn Sie Hilfe benötigen. Zusätzlich werden die Standortdaten durchgegeben.

Auch über die Apple-Watch können Sie die SOS-Funktion nutzen. Um den Notruf zu starten, muss jedoch das iPhone in der Nähe sein. Die Uhren der neuesten Generation erkennen die Notrufnummern im Ausland anhand der Standortinformationen.

Notfallassistent und Notfallmodus auf Android-Smartphones

Alle Android-Smartphones ab Version 5.0 verfügen über einen Notfallassistenten. Dieser wird gestartet, indem Sie drei Mal auf den Hauptschalter drücken. Der Assistent schickt eine SOS-Nachricht mit Fotos oder Audionachrichten an die hinterlegten Notfallkontakte. Der Notfallassistent muss einmalig in den Systemeinstellungen eingerichtet werden. Auch bei Android-Geräten lassen sich Notfallinformationen wie Medikamente, Allergien oder die Blutgruppe hinterlegen. Je nach Gerät und Android-Version kann die Einrichtung variieren.

Wer ein Samsung-Gerät besitzt, kann zusätzlich den Notfallmodus nutzen. Dieser fährt das Gerät auf die wichtigsten Funktionen herunter, damit der Akku durchhält. Im Notfallmodus sind folgende Funktionen verfügbar:

  • Notruf wählen
  • Persönliche Notrufkontakte kontaktieren
  • Eigenen Standort an Kontakte durchgeben
  • Taschenlampen-App

Der Notfallmodus Ihres Samsung-Gerätes wird angezeigt, wenn Sie die Power-Taste länger gedrückt halten. Anschließend können Sie die Funktion durch einfaches Antippen aktivieren.

Präzise Ortung durch Notruftechnik AML

Wer mit seinem Android-Smartphone oder iPhone den Notruf 112 wählt, gibt automatisch seine Standortdaten an die zuständige Leitstelle durch – auch wenn der Nutzer die Ortungsdienste deaktiviert hat. Die Daten werden per SMS übermittelt, bei Android-Geräten zusätzlich übers Internet. Die Notruf-Technik ist besonders dann von Vorteil, wenn der Anrufer den Unfallort nicht präzise beschreiben kann. Die Rettungsleitstelle kann die Position des Anrufers bis auf wenige Meter genau bestimmen. Smartphone-Nutzer müssen keine zusätzliche App installieren. Außerdem werden die Standortdaten nach dem Notruf wieder gelöscht.

Die präzise Positionsbestimmung ist durch die Technik Advanced Mobile Location (AML) möglich. Apple hat den Dienst ab iOS 11.3 integriert, auf Android-Smartphones funktioniert AML ab Android 4. Inzwischen sind 99 Prozent der deutschen Leitstellen mit AML ausgestattet.

Notruf-Apps

Nutzer messen mit Smartphone-Apps, wie viele Schritte sie am Tag laufen oder wie viele Kalorien sie verbrauchen – eine App, die Leben retten kann, haben aber nur die wenigsten installiert. Im Google Play Store oder im App Store von Apple finden Smartphone-Nutzer zahlreiche mobile Lebensretter.