Wohngebäudeversicherung soll nur moderat teurer werden
Stand: 10.10.2017
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Hamburg - Nach teils deutlichen Erhöhungen in den letzten Jahren sollen die Prämien in der Wohngebäudeversicherung zukünftig nur langsam steigen. Wolfgang Breuer, Vorstandschef der Feuerkasse und des Mutterkonzerns Provinzial Nordwest, rechnet dauerhaft mit erschwinglichen Beiträgen.
Die Versicherung für Wohngebäude wird nach Einschätzung der Hamburger Feuerkasse auch in Zukunft bezahlbar bleiben. Trotz erheblicher Prämiensteigerungen in den vergangenen sieben bis acht Jahren und schweren Herbststürmen sehe er keine deutliche Verteuerung in den kommenden Jahren, sagte Breuer.
"Der Kunde wird das bezahlen können"
Der Sturm Xavier in der vergangenen Woche habe zwar allein in Hamburg rund 2.000 bis 2.500 Schadenfälle mit geschätzten Kosten für die Feuerkasse von zwei bis drei Millionen Euro nach sich gezogen, doch das sei beherrschbar und von der Schadensumme her letztlich harmlos. "Der Klimawandel ist ein schleichender Prozess und wenn die Schäden steigen, dann werden die Beiträge nachziehen", sagte Breuer. Das sei in den neueren Verträgen auch festgeschrieben. "Aber der Kunde wird das bezahlen können."
Steigende Handwerkerkosten waren ein Preistreiber der letzten Jahre
In den vergangenen Jahren hätten vor allem steigende Kosten für Handwerkerleistungen die Versicherungsprämien für Wohngebäude in die Höhe getrieben sowie strengere gesetzliche Auflagen. Die Hamburger Feuerkasse - mit dem Gründungsjahr 1676 die älteste Versicherung der Welt - war bis 1995 der Pflichtversicherer für alle Gebäude in Hamburg und verfügte somit über ein Monopol. Heute beträgt der Marktanteil in der Gebäudeversicherung in Hamburg nach Einschätzung des Vorstands noch rund 70 Prozent, das entspricht rund 160.000 Gebäuden.
Sowohl in der Gebäude- als auch in anderen Sparten der Schaden- und Unfallversicherung sehe er für die Feuerkasse noch Potenzial, sagte Breuer. "Wir investieren in die Hamburger Feuerkasse und wollen die traditionsreiche Marke als Rundum-Versicherer im Sachversicherungsbereich positionieren", sagte er. Dabei werde die Stärke und Finanzkraft des Provinzial-Konzerns bei der Produktentwicklung und im Vertrieb genutzt. Demnächst sei eine breit angelegte Werbekampagne für neue digitale Dienstleistungen geplant.
Die Feuerkasse beschäftigt in Hamburg rund 200 Mitarbeiter und wird in diesem Jahr ihre Beitragseinnahmen um rund 4,5 Prozent auf 126 Millionen Euro steigern. Zwar erwartet die Feuerkasse auch steigende Schäden, doch machen Schäden und die Kosten der Versicherung nur knapp 96 Prozent der Einnahmen aus. Es bleibt also etwas übrig.