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Niedrigzins: Sparstrumpf oder Safe als sichere Geldanlage?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Berlin - Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank zehrt an dem Vermögen der Sparer. Die Zinsen der Lebensversicherungen sinken und die Rendite sinkt. Gleiches gilt für Sparkonten, deren Zinsen nicht einmal die Inflation ausgleichen. Wer Bargeld Zuhause aufbewahrt, nutzt meist einen Safe. Allerdings sollten Verbraucher hier auf einige Punkte achten.

Schein-Verstecke wie Einmachgläser, Mikrowelle, Bücher, Vasen, Socken oder aufgehängte Waschlappen halten Einbrecher nicht vom Zugriff ab, sondern nötigen ihnen allenfalls ein müdes Lächeln ab. Abgesehen davon besteht das Risiko, dass unwissende Familienmitglieder versehentlich das Vermögen in der Mikrowelle verkohlen oder es samt Büchern ins Altpapier werfen.

Bargeld nur begrenzt versichert

Die Hausratversicherung ersetzt den Schaden nur bedingt. Die Assekuranzen haben unterschiedliche Obergrenzen. Als Richtwert fürs Bare nennt eine Sprecherin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) 3000 Euro. Den gleichen Maximalbetrag gibt es für Sparbücher. Gold und Schmuck sind grundsätzlich mit 25 000 Euro versichert. „Wenn im Vertrag 1500 Euro vereinbart sind, erhält der Versicherte nur diesen Betrag“, betont die Sprecherin. Sie empfiehlt, einen Blick in die Unterlagen zu werfen. 

Können Tresore abschrecken?

Safes können den Tatendrang von Einbrechern bremsen. Diese „wollen schnell Beute machen“, erläutert Falko Adomat, der für die in Frankfurt ansässigen European Certification Body (ECB) Tresore zertifiziert. „Den Tresor müssen sie aber entweder aufbrechen oder aus der Verankerung reißen. Das kostet Zeit.“ Seiner Erfahrung nach versucht ein Fünftel der Täter gar nicht erst, dem Wertbehältnis zu Leibe zu rücken. Andere versuchen, gleich den Tresor zu klauen, um ihn dann in Ruhe aufzubrechen.

Um Tätern die Arbeit so schwierig wie möglich zu machen, sollte der Behälter deshalb entweder sehr schwer oder fest verankert sein. Mit vernünftigen Schrauben im Betonboden oder der Betonwand festdübeln, rät Adomat. Er bevorzugt eine Verankerung im Boden, weil nicht jede Wand massiv genug ist. Die Montage muss nach Herstellervorgaben erfolgen, weil zertifizierte Tresore sonst ihre Anerkennung verlieren. Dies kann später Ärger mit der Versicherung nach sich ziehen.

Vorsicht bei Mietwohnungen

Der Einbau in Mietwohnungen kann aber auch zu Ärger mit dem Eigentümer führen. „Je nach Größe und Verankerung stellt die Montage einen schwerwiegenden Eingriff in die Mietsache dar", erläutert Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund. „Unter Umständen brauche ich die Genehmigung des Vermieters.“ Wer einbaut, muss bei Auszug die Spuren beseitigen, also „die Mietsache in den ursprünglichen Zustand versetzen“. Um Schäden etwa an der Fußbodenheizung oder an Rohrleitungen zu vermeiden, sollte Rat von Fachleuten eingeholt werden.

Darauf ist beim Kauf zu achten

Die Versicherungswirtschaft rät, beim Kauf eines Geldschranks auf ein geprüftes und zertifiziertes Gerät zurückzugreifen. Diese Safes haben eine einbruchstechnische Prüfung bestanden. Zu erkennen sind sie an einer blauen Plakette an der Innenseite. Es gibt verschiedene Sicherheitsstufen. In Wohnungen reiche oft die Stufe S2 nach der Europäischen Norm EN 14450:2005 aus, erklärt Falko Adomat.

Viele Hausratsversicherungen erlaubten darin Werte bis 30 000 Euro aufzubewahren. Die S2-Tresore leisten immerhin so hohen Widerstand, dass Täter beim Öffnungsversuch einigen Lärm verursachen müssten. Das reiche häufig, um die Nachbarn zu alarmieren.

Ohne hellhörige Nachbarschaft rät Adomat mindestens zur Widerstandsstufe I (nach der Norm EN 1143-1) zu greifen. Soll der Safe 100 000 Euro und mehr aufnehmen, käme die Stufe II infrage. Das sollte aber mit der Versicherung besprochen sein. Grundsätzlich gilt: Je höher die Stufe, desto stabiler der Wertbehälter. Als Brandschutztresore vermarktete Behälter schützen auch vor Feuer.