Cabriosaison: Tipps für den offenen Fahrspaß
Stand: 12.05.2015
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Berlin/Bonn - Sind Cabrios eher Exoten für Autofahrer mit Leidensfähigkeit? Oder exklusive Zweitwagen für den Sommer? Die meisten Cabrios sind längst alltagstauglich und kommen oftmals das ganze Jahr über zum Einsatz. Doch wenn steigende Temperaturen zum Fahren ohne Verdeck animieren, beginnt die große Zeit der Cabrios. Damit die Saison auch wirklich ein Genuss bleibt, sollten Frischluft-Fans diese Tipps beachten.
1. Beim Parken immer das Verdeck schließen
Ein Cabrio darf auch offen geparkt werden, ohne dass man Ärger mit der Versicherung zu befürchten hat. Doch das gilt nur für kurze Zeit und wenn das Diebstahlrisiko gering ist, also etwa tagsüber an einer belebten Straße. Wer mit dem Cabrio unterwegs ist, sollte immer das Verdeck schließen, wenn das Cabrio unbeaufsichtigt abgestellt wird. Denn anderenfalls riskiert der Versicherungsnehmer einen Abzug bei der Entschädigungsleistung, wenn das Radio oder gar das ganze Cabrio gestohlen wird.
2. Sicher versichert: Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung
Bei der Versicherung sollte man es nicht bei der Haftpflicht bewenden lassen. Es empfiehlt sich der Abschluss einer Teilkaskoversicherung oder Vollkaskoversicherung. Die Teilkasko ersetzt beispielsweise den Schaden, wenn das Cabrio gestohlen oder angezündet wird. Aber auch Schäden durch Einbruchdiebstahl sind abgedeckt.
Als Grundregel gilt: Was fest ist, ist sicher. Denn versichert ist beim Cabrio nur, was fest darin oder daran verbaut ist. Zudem auch Zubehör, das ausschließlich dem Gebrauch des Fahrzeuges dient. Das mobile Navigationsgerät oder ein Handy werden nicht ersetzt – der Autokindersitz hingegen schon. Was genau bis zu welchem Wert versichert ist, steht im Vertrag. Wird das Dach aufgeschlitzt und etwas gestohlen, handelt es sich um einen Einbruchdiebstahl. Diese Schäden übernimmt die Teilkaskoversicherung oder auch die Hausratversicherung – allerdings nur, wenn diese eine Außenversicherung beinhaltet. Wird das Dach nur aufgeschnitten, ist das hingegen Vandalismus. In diesem Fall greift nur die Vollkaskoversicherung.
3. Saison für Saisonkennzeichen
Wer im Herbst und Winter das Cabrio vor Regen, Blättern oder Schnee schützen will, lässt es am besten in der Garage. Zudem können sich Verbraucher mit einem Saisonkennzeichen nicht nur das Ab- und Anmelden bei der Zulassungsstelle sparen, sondern auch die Beiträge für die Kfz-Steuer und Versicherung – denn diese berechnen sich nach den Zulassungsmonaten.
4. Tipps zur Cabriopflege
Cabrios verschmutzen bei offener Fahrt im Innenraum schnell. Daher sollte man Polster und Leder besonders gut pflegen. "Auch wenn Leder als robust gilt, benötigt es regelmäßig Pflege", sagt Markus Herrmann, Präsident vom Bundesverband Fahrzeugaufbereitung. Eine gründliche Reinigung vor und nach der Frischluftsaison hält die Tierhaut geschmeidig. Dafür kann man Seifenlauge und eine Bürste verwenden. "Die Lauge aber nicht einziehen lassen, sondern das Leder nur kurz benetzen, bürsten und anschließend abwischen", rät Herrmann. Nach dem Trocknen schützt eine spezielle Lederpflege die Oberfläche.
Je nach Typ oder Alter des Fahrzeugs, besteht das Dach aus Vinyl oder Textil. "Vinyldächer sind weniger pflegeintensiv und werden am besten mit einem Kunststoffpflegemittel eingesprüht", rät Herrmann. Er empfiehlt die Arbeit im Schatten und das Auftragen des Reinigers im gespannten Zustand in kleinen Flächen. Dann bürstet man ihn ab und spült mit viel Wasser nach. "Damit das Mittel nicht am Lack festtrocknen kann, rate ich zu einer anschließenden Fahrt durch die Waschanlage", sagt Herrmann. Textildächer müssen danach vollständig trocknen, bevor sie imprägniert werden.
5. Was tun gegen Zugluft?
Ganz ungefährlich ist die Frischluft im Auto nicht, denn es drohen Verspannungen. Physiotherapeut Reinhold Soyka empfiehlt die Cabriofahrt mit geschlossenen Seitenscheiben und aufgestelltem Windschott. Dadurch werden Verwirbelungen im Innenraum reduziert. "Cabriofahrer sollten darauf achten, dass sie sich nicht mit verschwitztem Hals dem kühlem Wind aussetzen", sagt er. Denn dann könne es zu starken Hals- und Nackenmuskelverspannungen kommen.
Klagen Cabriofahrer nach der ersten offenen Ausfahrt über ein Zwicken im Nacken, rät Soyka zu Hausmitteln: "Bei Nackenverspannung hilft zuerst Wärme. Eine längere heiße Dusche und danach das Tragen eines Schals lindern oft die Schmerzen." Wenn die nach ein paar Tagen nicht nachlassen, sollte ein Arzt oder Physiotherapeut aufgesucht werden.