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Autos und Berufe: Wer fährt welchen Wagen?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg – Sag mir, was du arbeitest und ich sage dir, welches Auto du fährst. Laut einer Verivox-Studie, die die Automobil-Vorlieben bestimmter Berufe untersuchte, scheinen sich bestimmte Berufsgruppen und bestimmte Automarken magisch anzuziehen. Zahnärzte mögen es demnach vor allem teuer, Autoverkäufer schwören auf Mercedes.

Wer gut verdient, fährt meist ein größeres Auto. Kein Wunder also, dass zum Beispiel Freiberufler um 45 Prozent häufiger Mercedes fahren als der Durchschnitt aller Berufsgruppen. Einige Berufsgruppen lassen sich allein anhand von Markenvorlieben, Neuwagenpreisen und Fahrzeugalter beim Autokauf abgrenzen. Das zeigt eine Untersuchung, die das unabhängige Verbraucherportal Verivox gemeinsam mit der Hochschule Rosenheim durchgeführt hat.

Gruppe 1: Anwälte, Ärzte und Steuerberater

Unter Deutschlands Autokäufern bilden Rechtsanwälte, Steuerberater, Ärzte, Unternehmensberater und Handelsvertreter eine homogene Gruppe. Sie fahren Autos, die zwei Jahre jünger und beim Neupreis über 7.200 Euro teurer sind als im Durchschnitt aller Autofahrer. Sie bevorzugen Mercedes (45 Prozent über dem Durchschnitt) und kaufen seltener die Marke Opel (knapp 40 Prozent unter dem Durchschnitt). Diese Gruppe schließt außerdem häufiger leistungsstarke Kfz-Versicherungen ab. Am tiefsten greifen die Zahnärzte für ihre Fahrzeuge in die Tasche. Sie zahlen 13.100 Euro mehr als der Durchschnittskäufer.

Gruppe 2: Verkäufer, Speditionskaufleute und Handwerker

Bei Dienstleistungsberufen wie Verkäufern oder Speditionskaufleuten haben die Marken Opel und Fiat einen überdurchschnittlichen Marktanteil. Diese Gruppe fährt Autos, die gegenüber dem Durchschnitt 1,8 Jahre älter und 3.700 Euro günstiger beim Neukauf sind. Ähnliche Autovorlieben haben auch einige Handwerker wie Schlosser, Maler und Elektroinstallateure.

Gruppe 3: Ingenieure, Diplomkaufleute und Betriebswirte

Eine weitere beim Autokauf homogene Gruppe besteht überwiegend aus Ingenieuren, Betriebswirten, Diplomkaufleuten sowie Versicherungs- und Bankangestellten. Sie fahren etwas teurere und jüngere Autos, liegen aber unter den Werten der Freiberufler-Gruppe.

Cluster-Analyse wertet 107.000 Kfz-Versicherungsverträge aus

Hülya Yesilöz, Wirtschaftsmathematik-Studentin an der Hochschule Rosenheim, hat für ihre Bachelorarbeit 107.000 Kfz-Versicherungsverträge ausgewertet, die über das Vergleichsportal transparo, eine Marke von Verivox, im Jahr 2013 abgeschlossen wurden. Ziel ihrer Arbeit war es, Automobil-Vorlieben von 65 Berufen auszuwerten und Gruppen (Cluster) mit ähnlichen Präferenzen zu bilden.

Von Mercedes können sich Autoverkäufer offenbar nur schwer trennen

Dazu wertete sie aus, welchen Neupreis die Fahrzeuge hatten und wie hoch der Marktanteil von Fiat, Mercedes und Opel war. Bei diesen Marken wurden aus vorangegangenen Studien besonders signifikante Unterschiede erwartet. Außerdem untersuchte sie, wie alt die Autos waren. Mercedes erzielt den mit Abstand höchsten Marktanteil übrigens bei den Autoverkäufern – mehr als 85 Prozent über dem Durchschnitt.

Forscher: "Studienergebnisse überraschend eindeutig"

Anschließend ordnete sie alle Berufe zu verschiedenen Gruppen. Eine Frage dabei war, ob diese Gruppen, die ausschließlich anhand ihrer Automobil-Vorlieben gebildet wurden, auch nach Einkommen vergleichbare Berufe zusammenfügen. „Ich finde es überraschend, wie gut die Cluster-Analyse solche Berufe, die oft in ihrer Einkommenshöhe zusammenpassen, allein aufgrund der ausgewählten Merkmale beim Autokauf vereint“, sagt Wolfgang Bischof, Statistik-Professor an der Hochschule Rosenheim, der die Arbeit betreut hat.