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Wie viel Krankenversicherung muss ein Rentner bezahlen?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Wie hoch der Beitrag für die Krankenversicherung eines Rentners ist und wie er sich gestaltet, hängt davon ab, ob der Betroffene Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse oder einer privaten Krankenversicherung (PKV) ist.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung für Rentner ermittelt sich aus der gesetzlichen Rente, Hinterbliebenenrenten, Betriebsrenten und Erwerbseinkommen.
  • Die Träger der gesetzlichen Rentenversicherung beteiligen sich ausschließlich an dem Beitrag, der auf die gesetzliche Altersrente entfällt.
  • Bei privat Krankenversicherten spielen die Höhe der Einkünfte keine Rolle.
  • Privat Krankenversicherte können einen Antrag auf einen Zuschuss zur privaten Krankenversicherung stellen, sofern sie eine gesetzliche Rente beziehen.

Wie bin ich als Rentner krankenversichert?

Die Krankenversicherung für Rentner orientiert sich grundsätzlich daran, wie die die Rentner zuvor versichert waren.

Gesetzliche Krankenversicherung für Rentner (KVdR)

Wer vor der Rente gesetzlich krankenversichert war, bleibt dies auch im Rentenalter. Um in der Krankenversicherung für Rentner pflichtversichert zu werden, gelten jedoch bestimmte Voraussetzungen:

  • Sie müssen eine gesetzliche Rente beziehen.
  • Sie müssen in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens mindestens zu neun Zehntel in der GKV versichert gewesen sein (Vorversicherungszeit), egal, ob pflicht- oder freiwillig versichert. Für jedes Kind werden außerdem drei Vorversicherungsjahre hinzugerechnet.

Freiwillige Gesetzliche Krankenversicherung

Wer die Vorversicherungszeiten nicht erfüllt und bereits Mitglied einer Krankenkasse ist, kann sich als Rentner bei der gesetzlichen Krankenversicherung freiwillig versichern.

Private Krankenversicherung für Rentner

Privatversicherte bleiben in der Regel bei der privaten Krankenversicherung. In die gesetzliche Krankenversicherung der Rentner kann nur eintreten, wer die Vorversicherungszeit erfüllt. Ein Wechsel ist auch nur bei Renteneintritt möglich. Danach kommen Rentner nicht mehr aus der PKV raus.

Wie wird die Krankenversicherung bei Rentnern berechnet?

Die Krankenkassenbeiträge berechnen sich nach dem Einkommen. Dazu zählt die Rente, aber auch Versorgungsbezüge (zum Beispiel Betriebsrenten), ausländische Renten oder Einkommen aus einer nebenberuflichen Selbstständigkeit.

Der Beitragssatz beläuft sich auf 14,6 Prozent zuzüglich des Beitrags zur gesetzlichen Pflegeversicherung und dem kassenabhängigen Zusatzbeitrag (Stand 2025).

Welches Einkommen zählt?

Beitragspflichtig ist das Einkommen nur bis zur Höhe der Beitragsbemessungsgrenze. Für Einkommen aus Betriebsrenten oder nebenberuflicher Selbstständigkeit gilt außerdem eine Untergrenze. Liegen diese Einkünfte insgesamt unter 187,25 Euro im Monat, bleiben sie beitragsfrei.

Alle weiteren Einkünfte wie Mieteinnahmen, Zinsen oder Dividendenerträge werden nicht zur Beitragsermittlung für die gesetzliche Krankenversicherung und Pflegeversicherung herangezogen.

Wer zahlt die Krankenversicherung bei Rentnern?

Die gesetzliche Rentenversicherung trägt die Hälfte des Krankenkassenbeitrages, der auf die gesetzliche Rente fällig wird, und die Hälfte des Zusatzbeitrages. Die Rentenversicherung überweist die Beiträge direkt an die Krankenkasse.

Den Beitrag zur gesetzlichen Pflegeversicherung muss der Rentner in voller Höhe selbst tragen. Der Beitragssatz beträgt 3,6 Prozent (Stand: 2025). Kinderlose Rentner, die nach 1939 geboren wurden, müssen 4,2 Prozent bezahlen (Stand: 2025).

Wer zahlt die PKV für Rentner?

Im Gegensatz zu einem Rentner, der Mitglied einer Krankenkasse ist, übernimmt bei einem privat versicherten Ruheständler die gesetzliche Rentenversicherung nicht automatisch die Hälfte des Beitrags. Der Versicherungsnehmer kann aber einen Zuschuss beantragen. Dieser beläuft sich auf 7,3 Prozent der Rente, maximal die Hälfte des Beitrags zur privaten Krankenversicherung. Auch vom Zusatzbeitrag bezahlt die Rentenversicherung die Hälfte. Der Zuschuss wird mit der Rente ausbezahlt.

Wer keine gesetzliche Rente bezieht, muss seine Beiträge gänzlich selbst bezahlen.

Finanzielle Erleichterungen in der PKV für Rentner

Mit Beginn der Rentenzahlung entfallen bei einem privat Versicherten zwei Beitragsbestandteile. Zum einen fällt der Beitrag für das Krankentagegeld weg, zum anderen der verpflichtende Beitragszuschlag in Höhe von zehn Prozent.

Zum PKV-Vergleich

Wie hoch ist die Krankenversicherung bei Rentnern?

Angenommen, ein Rentner erhält eine Rente von 1.300 Euro aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Aus der betrieblichen Altersversorgung fließen ihm monatlich 350 Euro zu. Dafür gilt ein Freibetrag in Höhe von 187,25 (Stand 2025). Geboren im Jahr 1955, hat der Rentner zwei Kinder, zahlt also nur den reduzierten Beitrag zur Pflegeversicherung. Seine Krankenkasse erhebt einen Zusatzbeitrag von 2,5 Prozent.

Beitrag
GRV-Rente 1.300 Euro daraus 50 % aus 14,6 % 94,90 Euro
Zusatzbeitrag 2,5 Prozent auf 1.300 Euro daraus 50 % 16,25 Euro
Betriebsrente 350 € abzgl. 187,25 € Freibetrag 350 € - 187,25 € = 162,75 € 27,83 Euro
davon 14,6 % + 2,5 % = 17,1 %
Pflegeversicherung 3,6% auf 1.650€ 59,40 Euro
Monatlicher Beitrag zur Kranken- und Pflegeversicherung 198,38 Euro

Wie hoch ist die freiwillige Krankenversicherung für Rentner?

Freiwillig Versicherte bezahlen ihre Beiträge zunächst selbst. Die Rentenversicherung überweist jedoch einen Zuschuss, und zwar in Höhe des halben Krankenkassenbeitrags, der auf die gesetzliche Rente entfällt.

Den Krankenversicherungsbeitrag, der auf die sonstigen Einkommen entfällt, bezahlen freiwillig Versicherte komplett selbst. Im Gegensatz zu Pflichtversicherten werden hier alle Einkommen angerechnet: Auch auf Mieteinnahmen oder Zinsen und Dividenden werden Beiträge fällig. Für diese Einkommensarten berechnet die Krankenkasse jedoch nur den ermäßigten allgemeinen Beitragssatz in Höhe von 14 Prozent plus den Zusatzbeitrag.

WIe viel kostet die Private Krankenversicherung für Rentner?

Die Höhe der monatlichen Rente bleibt in diesem Fall unberücksichtigt.

Ist die Rentnerin oder der Rentner privat krankenversichert, spielen andere Faktoren bei der Höhe des monatlichen Beitrags eine Rolle:

  • Eintrittsalter bei Beginn der privaten Krankenversicherung
  • Leistungsangebot der genutzten Tarife
  • Höhe der möglichen Selbstbeteiligung

Kann ich als Rentner meine Krankenkasse wechseln?

Wie jeder Versicherte können auch Rentner die Krankenkasse wechseln, sofern sie die Kündigungsfristen der gesetzlichen Krankenversicherung einhalten.

Günstigste Krankenkasse für Rentner finden

Ein Wechsel der Krankenkasse kann sich lohnen. Denn die Krankenversicherungen unterscheiden sich nicht nur in der Höhe des Zusatzbeitrags,auch die Leistungen sind von Anbieter zu Anbieter verschieden. Mit den passenden Extras lässt sich so zusätzlich Geld sparen.

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