Vom Smartphone verdrängt: Geräte für 850 Euro
07.04.2016 | 11:05
Heidelberg - Vor rund acht Jahren begann die Erfolgsgeschichte der Smartphones. Seitdem wurde die Ausstattung stetig verbessert, sodass andere Geräte vollwertig ersetzt werden konnten. Parallel dazu ging der Absatz einst beliebter Geräte wie Digitalkameras oder MP3-Player um bis zu 82 Prozent zurück. Wer heute ein vollwertiges Smartphone kauft, spart im Vergleich zum Einzelkauf der Geräte rund 850 Euro, wie eine Modellrechnung des unabhängigen Verbraucherportals Verivox zeigt.
Erfolg der Smartphones bremst Absatz anderer Geräte
Seit 2008 werden Geräte wie Digitalkameras oder MP3-Player immer seltener einzeln erworben. Vor allem seit 2012 wurden deutlich weniger „Digicams“ gekauft (minus 63 Prozent) – weil die integrierten Kameras der Smartphones immer besser wurden. „Heute verfügen selbst Mittelklasse-Smartphones über Kameras mit 12 Megapixeln und ordentlicher Linse“, sagt Telekommunikationsexperte Sven Ehrmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Eine Bildqualität, die den meisten Hobbyfotografen genügen dürfte.“
Smartphone-Absatz steigt um 520 Prozent
Ähnlich deutlich sind die Verkaufseinbußen in Deutschland bei Navigationsgeräten (50 Prozent), der portablen Spielekonsole Nintendo DS bzw. 3DS (74 Prozent), MP3-Playern (82 Prozent) oder auch Festnetztelefonen (34 Prozent). Währenddessen erlebt das Smartphone eine entgegengesetzte Entwicklung: Seit 2008 stieg der Absatz um 520 Prozent.
Smartphones vereinen Geräte im Wert von 850 Euro
In modernen Handys stecken mehr als ein Dutzend elektronische Geräte, deren Wert rund 850 Euro beträgt (auf Basis handelsüblicher Modelle). „Wer dieses Geld in ein gut ausgestattetes Smartphone investiert, erhält eine All-in-One-Lösung“, sagt Ehrmann. Ein Spitzenmodell wie das Samsung Galaxy S7 ist sogar für weniger Geld zu haben – es kostet derzeit knapp 675 Euro. In Kombination mit einem Handyvertrag subventionieren die Handyprovider meist einen Großteil dieser Investition.