Verbraucher zufrieden mit Ökostrom und Ökogas
10.09.2010 | 12:03
Heidelberg - Das unabhängige Verbraucherportal Verivox hat gemeinsam mit t-online.de eine Umfrage zum Thema Ökostrom und Ökogas durchgeführt. Das Ergebnis: Verbraucher, die sich bisher für einen solchen Tarif entschieden haben, sind mit ihrer Entscheidung zufrieden. Wer bisher noch nicht gewechselt hat, fürchtet vor allem erhöhte Kosten – obwohl Ökotarife häufig günstiger sind als die Grundversorgung beim örtlichen Anbieter.
An der Umfrage haben sich insgesamt 2246 Verbraucher beteiligt. Von den Teilnehmern gaben 33 Prozent (729) an, bereits einen Ökostromtarif zu beziehen. 20 Prozent (143) haben sich neben einem Ökostromtarif auch für einen Ökogastarif entschieden.
90 Prozent würden wieder einen Ökotarif wählen
Neben dem Wunsch, etwas für die Umwelt zu tun (96 Prozent), möchten die Verbraucher durch ihre Entscheidung für einen Ökotarif dazu beitragen, den Wettbewerb auf dem Energiemarkt anzukurbeln (93 Prozent).
Die Verbrauchererfahrungen mit Ökotarifen fallen positiv aus: 95 Prozent der Befragten waren mit dem Anbieterwechsel zufrieden. Von den Verbrauchern, die bereits einen Ökotarif gewählt haben, würden sich 90 Prozent wieder für einen Ökotarif entscheiden.
Ökotarife sind zumeist nicht teurer
Von den Verbrauchern, die sich nicht für einen Ökotarif entschieden haben, befürchten 76 Prozent höhere Preise. Diese Sorge ist unbegründet, denn viele Ökotarife sind günstiger als die örtlichen Grundversorgungstarife.
So bezahlt ein Musterhaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4000 kWh in der Grundversorgung derzeit durchschnittlich 971 Euro. Die Kosten für Ökostromtarife mit Gütesiegeln liegen beim gleichen Verbrauch bei durchschnittlich 950 Euro.
Verschiedene Varianten von Ökogas
Hinter der Bezeichnung „Ökogas“ stehen unterschiedliche Angebote, weshalb Verbraucher darauf achten sollten, welche ökologischen Vorteile das jeweilige Produkt tatsächlich bietet. So gibt es Gastarife, bei denen ein bestimmter Anteil von Biogas zugemischt wird. Biogas gehört zu den Erneuerbaren Energien, es kann allerdings als Nebenprodukt der Massentierhaltung oder chemischer Industrieprozesse anfallen.
Eine andere Variante sind Klimatarife, bei denen die CO2-Neutralität des gelieferten Erdgases garantiert wird. Der Gasanbieter kauft Emissionszertifikate oder unterstützt Klimaprojekte, welche die durch den Gasbezug entstandene CO2-Belastung ausgleichen sollen.
Beide Varianten sind im Durchschnitt billiger als die günstigsten Angebote der Grundversorger. Ein Musterhaushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh bezahlt beim günstigsten Angebot des örtlichen Grundversorgers derzeit durchschnittlich 1.210 Euro.
Mit einem Biogastarif fallen bei gleichem Verbrauch Jahreskosten von durchschnittlich 1.134 Euro an, bei Klimatarifen sind es im Durchschnitt 1.136 Euro.
„Der Vergleich zeigt, dass sowohl Ökostrom als auch Ökogas nicht teurer als herkömmliche Tarife sein müssen“, sagt Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox. „Wer etwas für die Umwelt tun will, muss dafür meistens nicht mehr bezahlen.“