Umweltfreundliche Gastarife: Gar nicht so teuer
25.05.2016 | 09:03
Heidelberg - Wer mit Gas heizt, verursacht klimaschädliches Kohlendioxid (CO2). Doch viele Gasversorger haben Tarife im Angebot, die den entstandenen Schaden an anderer Stelle ausgleichen. Kunden können durch einen Wechsel zu einem Klimatarif ihren CO2-Fußabdruck verkleinern und dennoch Geld sparen. Das hat das unabhängige Verbraucherportal Verivox ermittelt.
Ökogas deutlich günstiger als örtliche Grundversorger
Wer sich noch nie um einen günstigeren Gastarif gekümmert hat und im Rahmen der örtlichen Grundversorgung beliefert wird, zahlt im Bundesdurchschnitt aktuell 1.469 Euro für 20.000 kWh Gas. Das entspricht dem Jahresverbrauch eines kleinen Einfamilienhauses. Wurde bereits zum günstigsten verfügbaren Tarif des örtlichen Grundversorgers gewechselt, kostet das Gas durchschnittlich 1.248 Euro.
Im günstigsten verfügbaren Ökogastarif mit fairen Vertragsbedingungen kostet die gleiche Menge Gas jedoch durchschnittlich 823 Euro. Durch einen Wechsel aus der Grundversorgung lassen sich also 646 Euro sparen. Der Wechsel vom günstigsten Tarif des örtlichen Grundversorgers zu Ökogas spart immerhin noch 425 Euro.
Ökogas: Klima- oder Biogastarif?
Unter den Sammelbegriff Ökogas fallen Klimatarife, die das verursachte CO2 ausgleichen, und Biogastarife, bei denen ein bestimmter Prozentsatz an Methan aus erneuerbaren Energiequellen zugemischt wird. Der Anteil kann wenige Prozent betragen, manche Gasversorger bieten jedoch auch Tarife mit 100 Prozent Biogas an.
Klimatarife erfreuen sich großer Beliebtheit
Am stärksten verbreitet sind Klimatarife, deren Klimaneutralität oft durch Prüfstellen wie den TÜV garantiert wird. Rund 37 Prozent der Kunden, die im zweiten Halbjahr 2015 den Gasanbieter über Verivox gewechselt haben, entschieden sich für einen Klimatarif.
Nur schwaches Interesse an Biogas
Biogastarife werden im Gegensatz dazu weitaus weniger nachgefragt. Im zweiten Halbjahr 2015 lag der Anteil der Kunden, die einen solchen Tarif wählten, im Promillebereich. „Biogas-Tarife haben je nach Grad der Beimischung ein höheres Preisniveau“, beobachtet Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Sie sind vor allem für Verbraucher interessant, die aufgrund von gesetzlichen Vorschriften einen bestimmten Anteil an Erneuerbaren Energien zum Beispiel im Rahmen einer energetischen Sanierung nachweisen müssen.“