Umfrage: Jeder Fünfte fordert mehr Zahlungsbereitschaft für die Energiewende
12.10.2018 | 08:57
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Stromsteuer, EEG-Umlage, Netzausbau: Die Energiewende hat den Strom in Deutschland teuer gemacht. Trotzdem ist fast jeder Fünfte der Meinung, dass Verbraucher hierfür noch tiefer in die Tasche greifen sollten. Das zeigt eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.
Große Kluft zwischen Alt und Jung
Zwar machen in Deutschland Steuern, Abgaben und Umlagen mittlerweile 57 Prozent des Strompreises aus, dennoch: 18 Prozent der Befragten finden, dass Stromkunden in Deutschland noch nicht genug für die Energiewende bezahlen. Knapp die Hälfte (49 Prozent) lehnt weitere Preissteigerungen hingegen ab. Rund ein Viertel (28 Prozent) der Umfrageteilnehmer gab an, in dieser Frage zwiegespalten zu sein.
Es zeigt sich außerdem: Je jünger die Umfrageteilnehmer, desto stärker die Forderung nach einer höheren finanziellen Beteiligung an der Energiewende. Während in der Gruppe der über 54-Jährigen die Mehrheit der Befragten (56 Prozent) zusätzliche Kosten ablehnt, wünschen sich rund ein Drittel (32 Prozent) der 18- bis 24-Jährigen, dass Verbraucher sich stärker finanziell am Umstieg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien beteiligen.
Strompreis hat sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt
Die Strompreise in Deutschland sind mit der Einführung der EEG-Umlage im Jahr 2000 stetig gestiegen. Laut dem Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) lag der durchschnittliche Strompreis für einen Privathaushalt im Jahr 2000 bei 13,94 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom steht aktuell bei 27,64 Cent/kWh. Das entspricht einer Preissteigerung von 98 Prozent.
Echter Ökostrom leistet Beitrag zur Energiewende
Jeder Stromkunde unterstützt den Ausbau der erneuerbaren Energien automatisch über die EEG-Umlage. Wer noch mehr tun möchte, kann sich für einen hochwertigen Ökostromtarif entscheiden. Dabei sollten Verbraucher auf ein Gütesiegel achten, etwa ok power oder Grüner Strom Label. Sie stellen sicher, dass ein Teil der Einnahmen in den Bau neuer Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung zurückfließt.
Wer sich bisher noch nie um einen günstigeren Tarif gekümmert hat, kann mit dem Wechsel hin zu Ökostrom mit Gütesiegel jährlich über 300 Euro einsparen.
Methodik
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2078 Personen zwischen dem 27.08.2018 und 29.08.2018 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.