Tipps gegen steigende Stromkosten: Raus aus der Kostenfalle
30.08.2012 | 10:19
Heidelberg. Politik und Energieversorger streiten derzeit intensiv darüber, wer für die steigenden Strompreise verantwortlich ist. Doch die Verbraucher haben es selbst in der Hand, diese Kosten zu begrenzen. Das Verbraucherportal Verivox hat drei Tipps, wie man den massiven Preissteigerungen entkommen kann.
Der Staat treibt mit immer höheren Steuern und Abgaben sowie Befreiungen für die Industrie den Strompreis für Privathaushalte in die Höhe. Auch die Energieversorger sind nicht zimperlich, wenn es darum geht, ihre Kosten vollständig auf die Endverbraucher umzulegen. Neben der massiven Steigerung von Steuern und Abgaben ist in den letzten Jahren auch die Höhe der Strompreiskomponenten, die Energieversorger selbst beeinflussen können, deutlich gestiegen.
Laut Verivox Verbraucherpreisindex musste eine vierköpfige Familie im Jahr 2004 rund 712 Euro bezahlen. Im Jahr 2012 wurden dafür knapp 40 Prozent mehr, nämlich 993 Euro, fällig. Sollte unter anderem die EEG-Umlage im Oktober, wie derzeit von unterschiedlichen Experten prognostiziert, auf über 5 Cent pro kWh ansteigen, würde die Stromrechnung eines privaten Vier-Personen-Haushaltes im Jahr 2013 nochmals um gut 10 Prozent auf 1.111 Euro ansteigen.
Mit drei einfachen Maßnahmen kann man die Kosten begrenzen:
1. Energie sparen durch neue, effiziente Geräte
Der private Stromverbrauch nimmt zu, denn in den Haushalten gibt es immer mehr Elektrogeräte. Aber mit neuen, effizienten Geräten können die jährlichen Stromkosten deutlich gesenkt werden. Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden im Jahr, der komplett auf Energiespargeräte umrüstet, kann seine Stromkosten im Jahr von 800 Euro auf 400 Euro reduzieren. Zieht man von den gesparten 400 Euro die Mehrkosten für die Anschaffung der teureren Energiespargeräte ab, bleiben im Durchschnitt immer noch 200 Euro mehr in der Haushaltskasse.
2. Vertrag prüfen und wechseln
Die Grundversorgungstarife sind meist die teuersten Tarife der Energieversorger. Im Bundesdurchschnitt kostet eine Kilowattstunde Strom in der Grundversorgung derzeit 26,9 Cent. Für eine durchschnittliche Familie entstehen so Kosten von 1.077 Euro. Mit einem günstigen alternativen Anbieter lassen sich durchschnittlich sogar rund 400 Euro einsparen. Der Stromanbieterwechsel ist einfach und unkompliziert – Verbraucher müssen nur ein einziges Formular ausfüllen.
3. Augen auf bei der Tarifauswahl
Bei der Tarifauswahl sollte man neben den eigentlichen Kosten für Strom die Vertragslaufzeiten und eventuelle Preisgarantien beachten. Lange Vertragslaufzeiten machen das kurzfristige Reagieren auf günstigere Angebote für Strom schwer. Daher empfehlen sich Stromtarife, die mit einer Frist von vier Wochen gekündigt werden können. Preisgarantien schützen vor plötzlichen Strompreiserhöhungen, sind aber häufig an höhere Grundkosten gekoppelt.
Die Kundenbewertungen näher zu betrachten lohnt sich ebenfalls, wenn man einen guten und günstigen Tarif sucht. Verbraucher, die über Verivox gewechselt haben, können ihre Erfahrungen mit ihrem neuen Anbieter mitteilen und anderen Wechselinteressierten bei der Auswahl des Anbieters helfen. Diese Bewertungen befinden sich auf den Anbieterseiten von verivox.de, wo alle relevanten Informationen zum jeweiligen Energieversorger gesammelt werden.
Gute Ökostromangebote sind derzeit günstiger als herkömmliche Stromtarife. Hier lohnt sich ein genauer Blick. Der Verivox-Ökostrompreisindex weist im September 2012 bei einem Vier-Personen-Musterhaushalt jährliche Stromkosten von 961 Euro aus. Die Ökostromtarife sind damit im Durchschnitt rund 115 Euro günstiger als die örtliche Grundversorgung.