Teure Motorradversicherungen kosten 4-mal so viel wie günstige
06.07.2016 | 11:00
Heidelberg. Bei der Versicherung für Motorräder gibt es enorme Unterschiede. Die günstigsten Anbieter verlangen teilweise nur ein Viertel des Preises der teuersten Versicherer. Das ergibt eine Auswertung des unabhängigen Verbraucherportals Verivox.
Spanne von 201 bis 852 Euro
Verivox hat Versicherungsbeiträge für das meistgekaufte Motorrad-Modell* 2015 anhand von Modellrechnungen für die 5 größten deutschen Städte ausgewertet. Im Schnitt zahlen Motorradfahrer für den Versicherungsvertrag mit Teilkasko 201 Euro pro Jahr bei den günstigsten Tarifen. Die teuersten Anbieter kalkulieren einen Jahresbeitrag von 852 Euro – mehr als das Vierfache. Die mittlere Prämie liegt bei 356 Euro. Die Top-Anbieter verlangen also 155 Euro weniger – 43 Prozent.
Noch größer sind die Differenzen bei Verträgen mit Vollkasko, wo die teuersten Anbieter 1.065 Euro mehr kalkulieren als die günstigsten. Bei durchschnittlichen Versicherern sind es 260 Euro mehr.
Relativ teuer ist es für Biker in Berlin: Der Betrag für die Teilkasko liegt hier bei 261 Euro und bei 697 Euro für die Vollkasko. Vergleichsweise günstig fahren Biker aus Frankfurt/Main mit 159 Euro (mit Teilkasko) bzw. 643 Euro (mit Vollkasko).
Lohnt sich die Vollkaskoversicherung?
Neue Motorräder kosten oft 15.000 Euro oder mehr. Dann lohnt sich in den ersten 3 bis 5 Jahren eine Vollkaskoversicherung. Sie zahlt bei selbst verschuldeten Unfällen, Schäden durch Vandalismus und Fahrerflucht. Der Aufpreis gegenüber der Versicherung mit Teilkasko beträgt in der Modellrechnung 464 Euro im Jahr.
Motorradfahrer sollten sich bei der Unterscheidung zwischen Voll- und Teilkasko die Frage stellen: Kann ich mir nach einem selbst verschuldeten Unfall eine Ersatzmaschine leisten oder zahle ich lieber die Mehrkosten für die Versicherung?
Ersparnis durch Saisonkennzeichen
Da Motorräder oft nicht ganzjährig gefahren werden, ist ein Saisonkennzeichen eine günstige Lösung. Dadurch sinkt der Jahresbeitrag: Fahrer in Berlin, die von April bis Oktober unterwegs sind, zahlen zum Beispiel 421 Euro statt 696 Euro für die Vollkasko. Steht das Motorrad in der restlichen Zeit in einer Garage, besteht zudem weiterhin der Versicherungsschutz.
Über 40 Tarife im Vergleich
Verbraucher finden im neuen Versicherungsvergleich von Verivox den passenden aus über 40 Tarifen von mehr als 30 Versicherern. „Verbraucher, die unseren Kfz-Versicherungsvergleich kennen, haben nach einer ähnlich komfortablen Lösung für Motorräder gefragt“, sagt Wolfgang Schütz. „Jetzt finden sie bei Verivox einen größeren Marktüberblick als in den Vergleichsrechnern anderer Portale.“ Verivox verbessert seine Preisvergleiche fortlaufend. Dabei fließen die Erfahrungen interner Nutzerstudien in die Weiterentwicklung ein, so dass der Marktüberblick übersichtlicher und leichter verständlich wird.
* Methodik
Die Modellrechnung erfolgte am Beispiel einer BMW R 1200 GS, sie ist laut dem Industrie-Verband Motorrad das meistgekaufte Modell 2015 (Basis: Neuzulassungen). Der Fahrer ist ein 41-jähriger Angestellter mit Schadenfreiheitsklasse 10 in Haftpflicht und Vollkasko. In die Untersuchung gingen nur Tarife ein, die bei erweiterten Wildtierschäden, grober Fahrlässigkeit sowie Marderschäden zahlen. Erfasst wurden der Durchschnitt der drei günstigsten Versicherungsbeiträge, der mittlere Beitrag und der teuerste Beitrag.