Tagesgeld mit Zinsgarantie: So sichern sich Anleger jetzt noch bis zu 3,6 Prozent für ein halbes Jahr
29.08.2024 | 09:03
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Die durchschnittlichen Tagesgeldzinsen stagnieren im August bislang bei 1,66 Prozent. Doch perspektivisch dürften die Sparzinsen weiter sinken. Tagesgeldangebote mit Zinsgarantie schützen das Ersparte für einen festen Zeitraum vor Zinssenkungen. Anlagen mit sechs Monaten Zinsgarantie bringen aktuell bis zu 3,6 Prozent Zinsen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox.
Zinsgarantie schützt vor anstehenden Zinssenkungen
3,6 Prozent Tagesgeldzinsen garantiert für ein halbes Jahr erhalten Anlegerinnen und Anleger bei der Suresse Direkt Bank und der Open Bank. Beide gehören zum spanischen Bankkonzern Santander. Guthaben bis 100.000 Euro pro Kunde sind über das spanische Einlagensicherungssystem abgesichert. Nach Ablauf der Zinsgarantie gelten die regulären Bestandskundenzinsen. Derzeit belaufen sich diese bei beiden Anbietern auf 2,80 Prozent.
Unter den deutschen Geldhäusern bietet die Volkswagen Bank mit 3,5 Prozent nur einen geringfügig niedrigeren Neukundenzins. Auch bei diesem Angebot werden die Sonderkonditionen ein halbes Jahr lang garantiert. Der Bestandskundenzins beträgt hier 1,3 Prozent. Sparer können bei der Volkswagenbank beliebig hohe Summen anlegen. Die Bank ist Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken, über den Anlagesummen bis 5 Millionen Euro abgesichert sind.
"In den kommenden Wochen und Monaten dürften die Sparzinsen weiter sinken", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. "Aus diesem Grund sind Tagesgeldangebote mit einer möglichst langfristigen Zinsgarantie für Sparer aktuell besonders interessant. Wie beim Festgeld profitieren Anleger hier für den vereinbarten Zeitraum von einem festgeschriebenen Zinssatz, können aber bei Bedarf jederzeit auf ihre Ersparnisse zugreifen."
Mehr als 3,6 Prozent gibt es nur für kürzere Zeiträume
Die höchsten Zinsangebote im Markt liegen aktuell bei 3,75 Prozent. Doch bei diesen Offerten gibt es entweder gar keine Zinsgarantie oder die Konditionen werden nur für drei beziehungsweise vier Monate festgeschrieben. "Weil auch die Banken mit sinkenden Zinsen rechnen, haben viele Geldhäuser bei ihren Neukundenangeboten in letzter Zeit die eingeräumte Zinsgarantie gekürzt", berichtet Oliver Maier.
Doch wie eine aktuelle Verivox-Auswertung zeigt, gibt es immer noch elf Banken, die Sparern beides bieten – einen hohen Neukundenzins von mindestens 3 Prozent und zugleich eine langfristige Zinsgarantie von sechs Monaten.
Banken in Wartestellung – kaum Bewegung bei den Durchschnittszinsen
Bei den durchschnittlichen Tagesgeldzinsen gab es im August bislang kaum Bewegung: Im Schnitt liegen die Zinsen bundesweit verfügbarer Angebote aktuell bei 1,66 Prozent – und damit auf derselben Höhe wie zu Monatsbeginn. Auch im regionalen Sektor verharren Zinsen auf demselben Niveau wie Anfang August. Sparkassenkundinnen und -kunden erhalten durchschnittlich 0,62 Prozent auf Tagesgeld, die regionalen Genossenschaftsbanken zahlen im Schnitt 0,64 Prozent.
"Still ruht der See; vor dem nächsten EZB-Zinstermin im September sind viele Banken in Wartestellung", sagt Oliver Maier. "Doch wenn die Leitzinsen im Herbst wie erwartet sinken sollten, wird es auch beim Tagesgeld weiter nach unten gehen. Wer sich fürs eigene Ersparte heute ein gut verzinstes Tagesgeld mit möglichst langfristiger Zinsgarantie sichert, muss sich darüber während des vereinbarten Garantiezeitraums keine Gedanken mehr machen."
Methodik
Für die Analyse hat Verivox die aktuellen Tagesgeldzinsen von rund 800 Banken und Sparkassen für eine Anlagesumme von 10.000 Euro ausgewertet. Zur Berechnung der Durchschnittszinsen wurden die regulären Bestandskundenkonditionen berücksichtigt. Stand dieser Auswertung ist der 20. August 2024. Die Auswertung der Neukundenangebote mit Zinsgarantie erfolgte am 28. August 2024.
Im regionalen Sektor wird zwischen Sparkassen und regionalen Genossenschaftsbanken unterschieden. In beiden Institutsgruppen gibt es einzelne Häuser, die ihre Sparprodukte deutschlandweit anbieten und deshalb den überregionalen Banken zugeordnet wurden. Zu den Genossenschaftsbanken zählen die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die PSD- und Sparda-Banken.