Strompreissenkungen geringer als erhofft
20.11.2014 | 11:23
Heidelberg. Zum Jahreswechsel haben bislang 242 Stromanbieter Preissenkungen von durchschnittlich 2,4 Prozent angekündigt. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 4.000 kWh bedeutet dies eine jährliche Entlastung von knapp 30 Euro. Die erhoffte große Senkungswelle ist jedoch bislang ausgeblieben.
Mehrzahl der Stromversorger hält sich bedeckt
Während 16 Versorger bereits Preiserhöhungen von durchschnittlich 3,4 Prozent angekündigt haben, hat die Mehrzahl der über 800 Grundversorger bislang keine Preisänderungen zum Jahreswechsel veröffentlicht. Die Stromanbieter haben dafür noch Zeit bis zum 20. November.
„Von flächendeckenden Preissenkungen können wir auf Basis unserer Daten leider nicht sprechen“, sagt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Für Verbraucher lohnt es sich deshalb mehr denn je, die Angebote im Markt zu vergleichen und das Preisgefälle zwischen den Anbietern zum Wechsel zu nutzen.“
Sinkende Einkaufspreise schaffen Spielraum für Preissenkungen
Neben dem geringfügigen Rückgang staatlich regulierter Preisbestandteile wie der Ökostromumlage sorgen offenbar vor allem sinkende Einkaufspreise an der Strombörse dafür, dass manche Versorger Spielraum für geringfügige Preissenkungen haben. Die Kosten der Stromnetze entwickeln sich regional unterschiedlich, so dass es örtlich auch zu Preissteigerungen kommen kann.
Dass Strom günstiger wird, konnten Verbraucher in Deutschland zuletzt im Jahr 2000 erleben. Seither ist der durchschnittliche Strompreis für private Verbraucher kontinuierlich gestiegen und hat sich bis heute mehr als verdoppelt.
Anbieterwechsel für Stromkunden immer attraktiver
Ein Vier-Personen-Haushalt, der seinen Anbieter noch nicht gewechselt hat, spart durch einen Wechsel zum günstigsten verfügbaren Angebot derzeit durchschnittlich 345 Euro im Jahr. Noch vor fünf Jahren betrug die Ersparnis lediglich 185 Euro. „Der Anbieterwechsel ist für die Verbraucher immer einfacher und immer lohnender geworden. Er entlastet die Haushaltskasse deutlich stärker als die bislang bekannt gewordenen Preissenkungen“, sagt Jan Lengerke.