Start in die Ausbildung: Welche Vorsorge nicht fehlen darf
27.06.2014 | 09:39
Heidelberg. Hunderttausende Schulabgänger starten in den kommenden Monaten in ihre berufliche Zukunft. Spätestens jetzt sollten künftige Azubis und Studenten auch an ihre Absicherung denken. Welche Vorsorge existenziell ist, erklärt das unabhängige Verbraucherportal Verivox.
Krankenversicherung: Während Studenten noch bis zum 25. Lebensjahr beitragsfrei in der Familienversicherung versichert sind, benötigen Azubis von Anfang an eine eigene Krankenversicherung. Spätestens 14 Tage nach Beginn der Lehre müssen sie sich für eine Kasse entschieden haben. Studenten brauchen sich erst um eigenen Schutz zu kümmern, wenn sie bestimmte Einkommensgrenzen oder das 25. Lebensjahr überschreiten. Empfehlenswert ist dann die kostengünstige studentische Pflichtversicherung. Diese kann bis zum Abschluss des 14. Fachsemesters oder spätestens bis zum 30. Geburtstag in Anspruch genommen werden.
Privathaftpflicht: Zum unverzichtbaren Grundschutz gehört auch die Privathaftpflicht. Sie deckt die kleinen und großen Missgeschicke ab, die im schlimmsten Fall Schäden in Millionenhöhe nach sich ziehen können und für die man mit seinem gesamten Privatvermögen haftet. Bis zum Ende der ersten Ausbildung sind junge Menschen aber über die Familienpolice der Eltern versichert, wobei der Schutz nicht an eine häusliche Gemeinschaft gebunden ist. Wichtig: Wer bereits eine Ausbildung absolviert hat, verheiratet ist oder regelmäßig einem Job nachgeht, muss sich selbst versichern. „Zu beachten sind darüber hinaus mögliche Altersgrenzen der kostenlosen Mitversicherung. Im Zweifel sollte man lieber direkt beim elterlichen Versicherer nachfragen“, rät Ingo Weber, Geschäftsführer und Chief Financial Officer bei Verivox.
Berufsunfähigkeit: Bereits junge Leute können durch Unfall oder Krankheit berufsunfähig werden. Statistisch gesehen trifft es jeden vierten Deutschen im Laufe seines Arbeitslebens. Anspruch auf eine staatliche Rente hat aber nur, wer mindestens fünf Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat. „Azubis und Studenten sollten deshalb unbedingt privat vorsorgen“, erklärt Weber. Tipp: Wer eine Nachversicherungsgarantie vereinbart, kann die BU-Rente nach Beendigung der Ausbildung, bei Heirat oder Geburt des ersten Kindes sowie zum Start einer Immobilienfinanzierung ohne erneute Gesundheitsprüfung nach oben anpassen.
Altersvorsorge: Wer gerade am Anfang seiner beruflichen Laufbahn steht, schiebt den Gedanken an Alter und Rente meist weit von sich. „Dabei zahlt sich gerade bei der Altersvorsorge ein früher Einstieg aus. Wesentlich ist die regelmäßige Bedienung des Sparplans: Es ist wegen des Zinseszinseffektes sinnvoller, schon in jungen Jahren mit einem kleinen Betrag zu starten, als erst später mit einer etwas höheren Summe einzusteigen“, sagt Weber.
Ein Beispiel verdeutlicht den Effekt: Wer 50 Jahre lang 25 Euro im Monat anspart, erhält (bei vier Prozent Zinsen) über 46.000 Euro. Wer sich mit der Altersvorsorge Zeit lässt und erst 10 Jahre später startet, braucht schon über 40 Euro monatlich, um zum selben Zeitpunkt auf denselben Betrag zu kommen.