So klappt der Stromanbieterwechsel
05.01.2011 | 15:52
Heidelberg - Durch den Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter können Verbraucher ohne viel Aufwand Stromkosten einsparen. Das unabhängige Verbraucherportal Verivox erklärt, worauf Sie beim Stromanbieterwechsel achten müssen, damit alles reibungslos abläuft.
Informationen einholen und Preise vergleichen
Für einen unverbindlichen Strom-Preisvergleich benötigen Sie lediglich Ihre Postleitzahl und den Jahresverbrauch. Diesen finden Sie auf Ihrer letzten Jahresabrechnung. Dort sehen Sie auch, von wem Sie momentan Strom beziehen. Falls Sie bisher noch nie den Stromanbieter gewechselt haben, sind Sie vermutlich im Grundversorgungstarif Ihres örtlichen Versorgers, beispielsweise den Stadtwerken. Dieser Tarif ist meistens relativ teuer, kann dafür aber monatlich gekündigt werden. Falls Sie sich nicht sicher sind, welchen Tarif Sie haben und wie lang Laufzeit und Kündigungsfrist sind, empfiehlt es sich, dies vor einem Wechsel bei Ihrem momentanen Versorger zu erfragen.
Alten Stromversorger nicht selbst kündigen
Wenn Sie sich für den Wechsel zu einem günstigen Stromanbieter entschieden haben, müssen Sie nun lediglich das Wechselformular ausfüllen. Damit beauftragen Sie automatisch den neuen Anbieter, ihren bisherigen Vertrag zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen und die Versorgung umzustellen. Um die Kündigung brauchen Sie sich also nicht selbst zu kümmern.
Die einzigen Ausnahmen sind, wenn Sie (in einem anderen Tarif als dem Grundversorgungstarif) ein Sonderkündigungsrecht haben, beispielsweise aufgrund einer Preiserhöhung. Falls Sie ansonsten für einen längeren Zeitraum vertraglich an den Versorger gebunden wären, sollten Sie die Kündigung selbst vornehmen, da die zur Sonderkündigung eingeräumten Fristen sehr kurz bemessen sind.
Auch wenn Ihr Stromvertrag sich in Kürze automatisch um einen längeren Zeitraum, beispielsweise ein halbes oder ein ganzes Jahr, verlängern würde, sollten Sie selbst fristgerecht kündigen. So verhindern Sie, dass die Kündigungsfrist verstreicht und Sie erst einmal nicht mehr wechseln können. Besonders wenn Sie selbst gekündigt haben sollten Sie darauf achten, den Zählerstand pünktlich zum Wechseltermin zu melden, damit es bei der Abrechnung später keine Missverständnisse gibt.
Dauer des Anbieterwechsels berücksichtigen
Der Anbieterwechsel dauert in der Regel sechs bis zehn Wochen und erfolgt immer zum Monatsersten. Wenn Sie eine längere Kündigungsfrist haben, dauert es dementsprechend länger. Diese Wechselfrist gilt auch für den Fall, dass Sie bereits selbst zu einem früheren Datum bei Ihrem Anbieter gekündigt haben. Bis der neue Anbieter einspringt, werden Sie automatisch vom örtlichen Stromversorger im Grundversorgungstarif beliefert. Dieser ist zwar etwas teurer, doch aufgrund der meist großen Preisersparnis rechnet sich ein Anbieterwechsel trotzdem.
Wechselfrist soll verkürzt werden
Die Europäische Union fordert in der Richtlinie zum Elektrizitätsbinnenmarkt, dass die Dauer des Stromanbieterwechsels auf drei Wochen verkürzt werden soll. „Das ist ein sinnvoller und überfälliger Schritt, der wechselwilligen Verbrauchern einen großen Nutzen bietet“, erklärt Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox. „Wir wünschen uns eine zeitnahe Umsetzung der dreiwöchigen Wechselfrist, bisher ist dies in Deutschland noch nicht geschehen.“