Preise für Marken-Smartphones haben sich in 8 Jahren verdoppelt
05.05.2023 | 09:00
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Seit 2015 haben sich die Preise von Marken-Smartphones beinahe verdoppelt: Heute kostet ein Gerät der beliebtesten Hersteller im Schnitt fast 800 Euro – und damit 97 Prozent mehr als 2015. Über alle Marken hinweg ist der Durchschnittspreis eines hierzulande verkauften Smartphones hingegen im gleichen Zeitraum um lediglich 51 Prozent gestiegen. Das zeigt eine Marktanalyse des Vergleichsportals Verivox.
Große Marken mit Preissprung von 97 Prozent
Verivox hat errechnet, dass ein Gerät der deutschlandweit beliebtesten Hersteller (Apple, Samsung, Xiaomi und Huawei) aktuell im Schnitt 792 Euro kostet. 2015 lag der durchschnittliche Preis der Marktführer bei 401 Euro.
Dabei haben Apple und Samsung bei ihren großen Modellreihen geringer an der Preisschraube gedreht als Huawei und Xiaomi. Zwei Beispiele: Kostete das iPhone 6s im Jahr 2015 noch 739 Euro, so kommt das aktuelle iPhone 14 auf 999 Euro. Das Samsung Galaxy S6 startete damals mit 699 Euro in den Markt, heute kostet das Galaxy S23 mindestens 949 Euro. Beides entspricht einem Preisanstieg von rund 35 Prozent. Anders Huawei – die Modelle des chinesischen Herstellers sind seit 2015 im Schnitt um 140 Prozent teuer geworden (etwa: Das P8 kostete damals 499 Euro, das P50 Pro heute 1.199 Euro). Xiaomi ist erst seit 2019 im Markt vertreten und verzeichnet seither einen Preissprung von 122 Prozent.
Premium-Modelle und Marketingaufwand treiben Kosten
Ein Grund für die Preissprünge bei den Marktführern: In den vergangenen Jahren haben sich Premium-Modelle etabliert. Diese Geräte sind deutlich teurer und besser bestückt als die Standardmodelle. Ein zusätzlicher Kostentreiber ist die 5G-Technik, die deutlich häufiger im mittleren und hohen Preissegment verbaut wird.
"Ein weiterer Grund für die vergleichsweise hohen Preise bei Apple, Samsung und Co. sind nicht zuletzt die Marketingkosten", sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox: "Die großen Marken sind auch deshalb so erfolgreich, weil sie erheblich mehr Geld in Marketing investieren als kleinere Hersteller. Über 90 Prozent der aktuell in Deutschland verkauften Smartphones sind von Apple, Samsung, Huawei oder Xiaomi."
Berücksichtigt man alle Marken, hat ein in Deutschland verkauftes Smartphone (laut Daten von Bitkom Research und Hemix) im Jahr 2015 durchschnittlich 390 Euro gekostet. Ende 2022 betrug der Verkaufspreis im Schnitt 590 Euro – das entspricht einer Steigerung von 51 Prozent.
Beim Smartphone-Kauf sparen oder Geräte länger nutzen
Verbraucher-Tipp: Markenware lässt sich auch zu reduzierten Preisen erwerben – sei es durch den Kauf eines Vorgängermodells oder den Erwerb eines gebrauchten und professionell wiederaufbereiteten Smartphones. Mehrere hundert Euro Ersparnis sind so drin. Solche "Refurbished Smartphones" haben außerdem bis zu 36 Monate Garantie.
"In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten müssen immer mehr Haushalte mit jedem Euro rechnen", sagt Theumer. "Die gute Nachricht: Es lohnt sich heute mehr denn je, Smartphones länger zu nutzen. Moderne Geräte sind technisch so ausgereift, dass die Unterschiede zu den Vorgängermodellen immer unbedeutender ausfallen. Zudem bieten Handytarife ein großes Sparpotenzial: Viele Verbraucherinnen und Verbraucher überschätzen ihren Datenbedarf und zahlen deshalb für Tarifleistungen, die sie nicht oder nur teilweise benötigen."
Methodik
Die Gerätepreise wurden den Anbieter-Websites entnommen und mit historischen Daten von Verivox abgeglichen. Einberechnet wurden Smartphone-Neuerscheinungen von Apple, Samsung, Xiaomi und Huawei (April 2022 bis März 2023) sowie von Apple, Samsung und Huawei (Januar bis Dezember 2015). Xiaomi startete erst 2019 auf dem deutschen Markt. Berücksichtigt wurden jeweils die Basismodelle mit der kleinsten Speichergröße (ohne Feature-Phones für spezielle Zielgruppen). Für die Durchschnittspreise der insgesamt in Deutschland verkauften Smartphones in den Jahren 2015 und 2022 hat Verivox aus den Daten von Hemix und Bitkom Research einen Mittelwert errechnet.