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Niedrigster Stand seit Juni 2023: Kreditzinsen fallen unter 7 Prozent

02.03.2024 | 08:20

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg. Geldleihen wird günstiger. Im Februar sind die mittleren Zinsen für Ratenkredite erstmals seit Juni 2023 wieder unter die Marke von 7 Prozent gefallen. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Verivox. Wie eine Bankenbefragung des Vergleichsportals unter seinen Kooperationspartnern im Ratenkreditgeschäft ergab, rechnet die Mehrheit der Geldhäuser in Zukunft mit weiteren Zinssenkungen.

Zinsen sinken im Februar auf 6,99 Prozent

Die Zinswende erreicht den Ratenkreditmarkt. Im Februar sind die mittleren Zinsen der über Verivox abgeschlossenen Ratenkredite auf 6,99 Prozent gefallen. Das ist der niedrigste Stand seit Juni 2023. Im Vormonat Januar lagen die Zinsen noch bei 7,14 Prozent. Zum bisherigen Höchststand im August 2023 mussten Kreditnehmer im Mittel noch 7,32 Prozent Zinsen zahlen.

In einer langfristigen Perspektive sind Kredite trotz der jüngsten Zinssenkungen immer noch teuer: Vor einem Jahr lagen die Ratenkreditzinsen noch bei 5,87 Prozent und zum Allzeit-Tief im Februar 2022 bei 2,89 Prozent.

"Zwar bewegen sich die Kreditzinsen im langjährigen Vergleich aktuell noch immer auf hohem Niveau, aber der jüngste Rückgang könnte den Beginn einer spürbaren Erholung einläuten", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. "Auch auf der Anbieterseite gehen viele Marktteilnehmer davon aus, dass die Ratenkreditzinsen im Jahresverlauf weiter sinken werden."

Mehrheit der Banken rechnet mit sinkenden Zinsen

Verivox hat 15 Banken mit Ratenkreditgeschäft nach ihren Einschätzungen bezüglich der weiteren Marktentwicklung befragt. Acht dieser Institute gehen davon aus, dass die Zinsen in den kommenden Monaten sinken werden, fünf Banken rechnen mit einem weitgehend konstanten Zinsniveau. Nur zwei Geldhäuser erwarten, dass die Ratenkreditzinsen im Jahresverlauf wieder anziehen und im Vergleich zum aktuellen Stand steigen werden.

Außerdem gehen die Experten von neun Kreditinstituten davon aus, dass der Gipfel bei den Zinsen bereits überschritten sein dürfte und inzwischen hinter uns liegt. Jeweils eine Bank rechnet mit einem Höhepunkt der Ratenkreditzinsen im ersten beziehungsweise im dritten Quartal. Die übrigen vier Institute haben dazu keine Angabe gemacht.

Beim Kreditabschluss auf kostenfreie Sondertilgungen achten

"Momentan spricht viel dafür, dass wir so hohe Zinsen wie zum bisherigen Höhepunkt im August 2023 für längere Zeit nicht mehr sehen werden", sagt Oliver Maier. Wie schnell die Zinsen sinken werden, lässt sich allerdings nicht zuverlässig vorhersagen. Ein entscheidender Faktor ist die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. "Aktuell rechnen wir mit einer ersten Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank im kommenden Sommer, spätestens dann dürften auch die Ratenkreditzinsen noch deutlicher nach unten gehen", so Oliver Maier. "Aber in der Vergangenheit hat der Markt erwartete Notenbankentscheidungen oft schon im Voraus eingepreist. Darum könnten die Zinsen auch schon früher sinken."

Kreditinteressierte müssen benötigte Anschaffungen aber nicht in der Hoffnung auf bessere Finanzierungskonditionen immer weiter zurückzustellen. Wer beim Kreditabschluss auf kostenfreie Sondertilgungen achtet, kann sein Darlehen ohne zusätzliche Kosten jederzeit auf einen günstigeren Kredit umschulden, sobald die Zinsen tatsächlich weiter in den Keller gehen.

Dass sich auf diese Weise mitunter heute schon Ersparnisse realisieren lassen, zeigt ein Rechenbeispiel: Im August mussten Verivox-Kundinnen und -Kunden im Mittel 7,32 Prozent Zinsen für ihren Ratenkredit bezahlen. Wer zu diesem Zinssatz einen Kredit von 20.000 Euro mit sechs Jahren Laufzeit aufnahm, hat im Februar 2024 noch eine Restschuld von 18.638 Euro zu tilgen. Mit einer Umschuldung auf einen Kredit zum aktuellen Median-Zinssatz von 6,99 Prozent würden Kreditnehmer über die verbleibende Restlaufzeit insgesamt 181 Euro Zinsen sparen.

Methodik

In die Zinsanalyse flossen sämtliche Ratenkredite ein, die im Untersuchungszeitraum über Verivox abgeschlossen wurden. Ausgewertet wurde der sogenannte Median-Zinssatz. Er ist repräsentativ für Verbraucherinnen und Verbraucher mit durchschnittlicher Kreditwürdigkeit. Die Hälfte aller Kreditnehmer hat ihr Darlehen zu diesem Zinssatz oder günstiger abgeschlossen.

Für die Bankenumfrage hat Verivox seine Kooperationspartner im Ratenkreditgeschäft zu ihren Erwartungen bezüglich der weiteren Marktentwicklung befragt. 15 Kreditinstitute haben sich an der Umfrage beteiligt. Gefragt wurde: Wie werden sich die tatsächlichen Zinsen für Ratenkredite nach Ihrer Einschätzung bis zum Jahresende 2024 entwickeln? – Wann werden wir nach Ihrer Einschätzung den Höhepunkt bei den Ratenkreditzinsen sehen?