Neuer Höchststand: Strompreise steigen weiter
31.03.2019 | 13:04
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Die Strompreise erreichen im Frühjahr einen neuen Höchststand. Im bundesweiten Durchschnitt kostet eine Kilowattstunde (kWh) Strom derzeit 29,42 Cent und damit mehr als jemals zuvor. Die Tarifexperten von Verivox erwarten einen weiteren Anstieg im Lauf des Jahres.
Die meisten Grundversorger haben die Preise erhöht
Bereits im Januar, Februar und März haben rund zwei Drittel (568) der 826 Grundversorger in Deutschland die Preise um durchschnittlich rund 5 Prozent erhöht. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh sind das Mehrkosten von rund 60 Euro im Jahr. Gleichzeitig hat ein geringer Teil der Versorger (24) die Preise um rund 1 Prozent leicht gesenkt.
Für April und Mai haben aktuell 62 Grundversorger weitere Preiserhöhungen von rund 5 Prozent angekündigt. Zwei Grundversorger senken die Preise um 2 Prozent.
Strompreistrend wird weiter anhalten
„Drei Viertel der Grundversorger haben in diesem Jahr bereits die Strompreise erhöht. Das durchschnittliche Preisniveau in Deutschland ist damit im März auf ein neues Rekordhoch geklettert. Der Anstieg wird sich auch in den kommenden Monaten weiter verfestigen“, prognostiziert Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox.
Als Grund geben viele Versorger den deutlich höheren Kostendruck durch gestiegene Beschaffungskosten an. Der Anteil am Strompreis aus Steuern, Abgaben und Umlagen liegt derzeit bei 54 Prozent. Hinzu kommen die Netzentgelte, die rund ein Viertel des Strompreises ausmachen. Nur rund 20 Prozent des Strompreises können Versorger selbst beeinflussen.
„Atom- und Kohleausstieg, Elektromobilität, Netzausbau und immer mehr erneuerbare Energien: Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen das deutsche Stromsystem steht, müssen Verbraucher sich auch mittel- bis langfristig auf weiter steigende Strompreise einstellen. Ein Anbieterwechsel kann die Kostenlast zumindest abfedern“, so Valerian Vogel.
Günstige Stromtarife mit Preisgarantie empfehlenswert
Durch den Wechsel zu einem günstigeren Stromtarif können Verbraucher die jährlichen Kosten deutlich senken. Bei einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh werden im Grundversorgungstarif im bundesweiten Durchschnitt derzeit 1.259 Euro fällig. Im günstigsten fairen Tarif mit empfehlenswerten Bedingungen sind es 1.075 Euro, was einer durchschnittlichen Einsparung von 184 Euro im Jahr entspricht.
„Um nicht von weiteren Preiserhöhungen überrascht zu werden, sollten Verbraucher darauf achten, Tarife mit einer Preisgarantie von mindestens zwölf Monaten abzuschließen“, rät Valerian Vogel.