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Neue Schnittstelle soll Anbieterwechsel beschleunigen

23.05.2014 | 11:18

Heidelberg - Seit zwei Jahren ist gesetzlich vorgeschrieben, dass der Festnetz- und Internetanschluss beim Anbieterwechsel höchstens einen Tag lang ausfallen darf. Das unabhängige Verbraucherportal Verivox hat geprüft, welche Verbesserungen sich für Kunden in den letzten 24 Monaten tatsächlich ergeben haben. 

Seit Mai 2012 sind die gesetzlichen Vorgaben  eindeutig: Wenn ein Verbraucher seinen Telefon- und Internetanbieter wechselt, hat dieser dafür Sorge zu tragen, dass die Verbindung nicht länger als einen Tag unterbrochen wird. Der bisherige Versorger darf also nicht einfach Telefon und Internet abschalten, wenn der Vertrag endet oder der Wechsel etwas länger dauert. Vielmehr muss der Kunde weiter beliefert werden, bis die Umschaltung auf den neuen Anbieter abgeschlossen ist. Diese Regelung beinhaltet strenge Auflagen für die Branche, doch für Verbraucher ist sie eine erhebliche Erleichterung.

Behörde kann bei Beschwerden einschreiten

„Mit dem vor zwei Jahren in Kraft getretenen neuen Telekommunikationsgesetz hat die Bundesnetzagentur die Verbraucherrechte deutlich gestärkt“, erläutert Verivox-Telekommunikationsexperte Sven Ehrmann. „Zuvor hatten Wechselkunden kaum eine Handhabe gegen die Versorger, wenn es mal zu Problemen kam.“ Heute sagt die Bundesnetzagentur den Verbrauchern zu, dass sie bei Beschwerden auf den entsprechenden Anbieter zugeht, um den Wechsel zu forcieren. Jeder Kunde hat das Recht, die Behörde um Hilfe zu bitten; eine spezielle Beschwerdestelle kümmert sich ausschließlich um Probleme beim Anbieterwechsel.

Neue Schnittstelle soll Prozess verschlanken

Die Behörde erhofft sich eine nachhaltige Verbesserung des Prozesses durch den Einsatz einer elektronischen Schnittstelle – diese soll die Vorabstimmung zwischen den Netzbetreibern erheblich erleichtern. Denn bisher lag die Hauptschwierigkeit bei den Wechselprozessen in der fehlenden Technologie: Die Daten mussten zwischen den Anbietern manuell ausgetauscht werden. „Die elektronische Schnittstelle führt zu Automatisierungen, die Fehler vermeiden und den Wechselprozess vereinfachen sollen – damit ein Wechsel bald ähnlich schnell und unkompliziert abläuft wie beim Mobilfunk“, sagt Ehrmann. Eine Sprecherin der Netzagentur teilte auf Nachfrage mit, dass viele Anbieter die Schnittstelle bereits eingebunden hätten.

Tipps für den reibungslosen Anbieterwechsel

Damit der Wechsel des Anbieters reibungslos funktionieren kann, sollten Verbraucher einige Punkte beachten. Zunächst ist ein Blick auf die Vertragslaufzeit nötig, um rechtzeitig vor Ablauf der Frist und mit einem kleinen Bearbeitungspuffer seine Kündigung zu veranlassen. Das Zeitfenster ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der Kunde seine Rufnummer mitnehmen möchte. Wichtig: Der Kunde sollte nicht selbst kündigen, sondern den Wechselprozess vom neuen Anbieter durchführen lassen. Übrigens können schon kleinste Fehler bei der Übermittlung den Wechsel deutlich verzögern. Es ist daher ratsam, die Daten sehr sorgfältig einzugeben und dafür genügend Zeit einzuplanen.