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Mehr als die Hälfte aller Frauen hat Angst vor Altersarmut

07.03.2024 | 08:55

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg. Mit 56 Prozent schätzen mehr Frauen als Männer ihre finanzielle Absicherung fürs Alter als schlecht oder sehr schlecht ein. Auch sehen sich 91 Prozent der Frauen in finanziellen Angelegenheiten im Vergleich zu Männern benachteiligt. Das ergab eine repräsentative Finanz-Studie im Auftrag von Verivox.

Finanzielle Absicherung bei Frauen im Alter schlechter

Die Angst vor Altersarmut ist bei Frauen verbreiteter als bei Männern: Mehr als jede zweite Frau (56 Prozent) schätzt ihre finanzielle Absicherung im Alter als "schlecht" oder "sehr schlecht" ein, im Vergleich zu 45 Prozent der Männer. Der größere Teil der Männer sieht sich fürs Alter "gut" oder "sehr gut" finanziell abgesichert (48 Prozent). Bei den weiblich Befragten liegt der Anteil bei 36 Prozent.

Finanzielle Lage im Alter

Deutlich mehr Frauen als Männer müssen im Ruhestand kürzertreten

Sieben von zehn Frauen (71 Prozent) befürchten, sich im Rentenalter finanziell einschränken zu müssen. Bei Männern trifft das auf knapp zwei Drittel zu (63 Prozent). Lediglich 27 Prozent der männlichen Befragten und nur 20 Prozent der Frauen äußern diesbezüglich keine Bedenken.

"Die Sorge vieler Frauen, im Alter finanziell kürzertreten zu müssen, ist oft berechtigt. Frauen arbeiten im Schnitt häufiger in Teilzeit, nehmen längere Job-Auszeiten und erhalten oftmals geringere Gehälter, was sich negativ auf ihre Rentenansprüche auswirkt", sagt Sandra Vollmer, Geschäftsführerin der Verivox GmbH.

Neun von zehn Frauen sehen sich benachteiligt

91 Prozent der befragten Frauen sind der Meinung, dass sie im Vergleich zu Männern in finanziellen Angelegenheiten benachteiligt sind. Vor allem ältere Frauen im Alter von 50 bis 79 Jahren glauben, gesellschaftlich von finanziellen Nachteilen betroffen zu sein (93 Prozent). Jüngere Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren teilen diese Auffassung zu 88 Prozent. Auch unter den Männern teilen mehr als drei von vier Befragten (77 Prozent) die Einschätzung, Frauen seien im Hinblick auf finanzielle Aspekte gegenüber Männern gesellschaftlich benachteiligt.

Lohnlücke wächst mit zunehmendem Alter

Ein Grund ist der Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern. Die Lohnlücke liegt bei den 30-Jährigen noch bei 8 Prozent. Genau in diesem Alter (30,4 Jahre) bekommen Mütter in Deutschland im Schnitt ihr erstes Kind. Mit zunehmendem Alter stagniert bei Frauen der durchschnittliche Bruttostundenverdienst dann nahezu. Bei Männern hingegen steigt das Einkommen mit zunehmendem Alter fast stetig an. Infolgedessen wird die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern ab 30 mit zunehmendem Alter immer größer.

Nach Daten des statistischen Bundesamtes fällt der Verdienstabstand bei Beschäftigten im Alter zwischen 57 und 61 Jahren mit 27 Prozent am höchsten aus. Im bundesweiten Schnitt liegt die geschlechtsspezifische Lohnlücke bei 18 Prozent.

Sandra-Vollmer

"Noch immer gilt in Deutschland die Formel: Über Geld redet man nicht. Doch spätestens dann, wenn es an die eigene Familienplanung geht, sollten Paare offen über ihre Finanzen und die künftige Rollenverteilung sprechen. Denn genau hier ist oft ein kritischer Wendepunkt in der Erwerbsbiografie vieler Frauen. Auch Unternehmen sind gut beraten, ihren Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen - beispielsweise durch flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder Elternangebote für die Kinderbetreuung. Weiter tun sie gut daran, ein gleichwertiges Arbeitsumfeld zu fördern sowie gleiche Chancen und Entlohnung für alle Geschlechter zu gewährleisten."

Sandra Vollmer Chief Financial Officer & Geschäftsführerin

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