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Im Urlaub ist Cash immer noch König: 53 Prozent bezahlen im Ausland am liebsten bar

15.07.2023 | 09:25

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg. Fast jeder Deutsche hat zum Bezahlen und Geldabheben mindestens eine Kredit- oder EC-Karte im Portemonnaie. Doch anders als im eigenen Land zahlt eine Mehrheit der Menschen auf Auslandsreisen immer noch am liebsten bar mit Scheinen und Münzen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Vergleichsportals Verivox.

Im Ausland ist Bargeld immer noch Trumpf

53 Prozent der insgesamt 1.017 Befragten würden einen Einkauf im Wert von 20 Euro an der Ladenkasse außerhalb Deutschlands für gewöhnlich bar bezahlen. Für insgesamt 44 Prozent der Umfrageteilnehmer wäre eine der unterschiedlichen Bezahlkarten das bevorzugte Zahlungsmittel: 23 Prozent zücken ihre Girocard, wenn es ans Bezahlen geht, 13 Prozent nutzen ihre Kreditkarte und 8 Prozent verwenden eine Visa- oder Mastercard-Debitkarte, bei der alle Kartenumsätze unmittelbar nach dem Einkauf vom Konto abgebucht werden. Eine Bezahl-App auf dem Smartphone – also beispielsweise Apple Pay oder Google Pay – wäre nur für 3 Prozent der Befragten das typische Zahlungsmittel.

Im Inland zahlt die Mehrheit am liebsten mit Karte

Anders als im Ausland bezahlt die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher hierzulande mittlerweile am liebsten mit Karte: 52 Prozent würden einen 20-Euro-Einkauf bevorzugt mit einer der verschiedenen Bezahlkarten begleichen. Scheine und Münzen sind im Inland nur noch für 43 Prozent der Befragten erste Wahl. 5 Prozent zücken an der Kasse zum Bezahlen ihr Handy.

"Die Deutschen gelten seit jeher als Bargeldliebhaber. Bis zur Corona-Pandemie waren Münzen und Scheine auch im Inland noch das beliebteste Zahlungsmittel", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. In einer früheren Umfrage aus dem Herbst 2019 zahlte eine Mehrheit von 51 Prozent der Befragten vorzugsweise bar. In den Pandemiejahren gewannen bargeldlose und insbesondere auch die kontaktlosen Bezahlverfahren aber deutlich an Akzeptanz. "Doch im Ausland ist Bargeld für die Mehrheit der Menschen offenbar immer noch das vertrautere und dadurch auch das bevorzugte Zahlungsmittel", so Oliver Maier.

Jüngere bevorzugen Kartenzahlung

Vor allem in den höheren Altersgruppen bevorzugen die Menschen mehrheitlich Bargeld: 58 Prozent der Befragten über 70 Jahre und sogar 60 Prozent der 50- bis 69-Jährigen favorisieren Scheine und Münzen, um im Ausland an der Ladenkasse zu bezahlen. Bei den Unter-30-Jährigen haben Kartenzahlungen das Bargeld hingegen schon als beliebtestes Zahlungsmittel abgelöst. In dieser Altersgruppe würden nur 42 Prozent der Umfrageteilnehmer einen 20-Euro-Einkauf typischerweise bar bezahlen, 54 Prozent würden eine Karte zücken.

Fast jeder Erwachsene besitzt mindestens eine Karte

Ob Girocard, Kredit- oder Debitkarte – fast jeder Erwachsene hat mindestens eine Karte im Geldbeutel, mit der man bezahlen und Geld abheben kann. Weniger als 1 Prozent der Befragten besitzen keine.

88 Prozent der Befragten haben eine oder mehrere Girocards. Damit ist das oft auch als EC-Karte bezeichnete Zahlungsmittel von allen Kartenarten mit Abstand am weitesten verbreitet. Eine klassische Kreditkarte, bei der die Umsätze einmal pro Monat oder einmal pro Quartal vom Konto abgebucht werden, haben knapp die Hälfte (46 Prozent) der Befragten im Portemonnaie, eine Debitkarte von Visa oder Mastercard besitzen nach eigenen Angaben 40 Prozent der Umfrageteilnehmer.

Die meisten Menschen nutzen ihre Karten auch im Ausland

Die meisten Menschen nutzen ihre Karten auch auf Urlaubs- und Auslandsreisen: 82 Prozent der Kreditkarteninhaber haben mit ihrer Karte schon im Ausland bezahlt oder Geld abgehoben. Aber auch bei etwa zwei von drei (64 Prozent) Besitzern einer Visa- oder Mastercard-Debitkarte kam die Karte schon außerhalb Deutschlands zum Einsatz. Genauso hoch (64 Prozent) ist der Anteil bei den Girocard-Inhabern.

"Auch wenn eine knappe Mehrheit im Ausland immer noch am liebsten bar bezahlt, sind Kreditkarte, Debitkarte oder Girocard für viele Menschen eine wichtige Ergänzung ihrer Reisekasse – zumal sich die Karten ja nicht nur zum Bezahlen eignen, sondern bei Bedarf auch Barabhebungen am Geldautomaten ermöglichen", sagt Oliver Maier. Nur ein Zehntel der Befragten in der Verivox-Umfrage verzichtet im Ausland generell auf die Kartennutzung und bezahlt stattdessen alles aus mitgeführten Bargeldbeständen.

Verbrauchertipps für die Reisekasse

Wer im Urlaub an der Kasse kein böses Erwachen erleben möchte, sollte sich vor Reisebeginn mit der Funktionsweise und Akzeptanz seiner Karten im jeweiligen Feriendomizil vertraut machen. Beispielsweise akzeptieren nicht alle Hotels und Mietwagenfirmen Debitkarten, weil sie die geforderte Kaution darauf nicht blocken können. "Am besten setzen Reisende nicht alles auf eine Karte, sondern haben mindestens zwei unterschiedliche dabei – eine Girocard oder Debitkarte von Visa beziehungsweise Mastercard und zusätzlich noch eine herkömmliche Kreditkarte", empfiehlt Oliver Maier. "Wer die eine Karte bei sich führt und die andere sicher im Hotel-Safe verwahrt, steht selbst nach einem möglichen Taschendiebstahl nicht mittellos da."

Außerhalb der Euro-Zone sollten Urlauber beim Bezahlen und Geldabheben immer die örtliche Landeswährung auswählen und auf die Umrechnung in Euro verzichten. "Beim örtlichen Automatenbetreiber erhalten Verbraucher oft einen sehr ungünstigen Wechselkurs", sagt Oliver Maier. "Wird der Betrag hingegen in der örtlichen Währung belastet, erfolgt die Umrechnung erst in Deutschland durch die heimische Bank. Das ist fast immer deutlich günstiger."

Sparen können Urlauber auch bei der Wahl ihrer Karten: Für die Kreditkarte beispielsweise verlangen die meisten Banken eine Gebühr. Die jährlichen Kosten belaufen sich häufig auf 25 bis 50 Euro. Fürs Geldabheben und Bezahlen in Fremdwährung werden oft weitere Gebühren berechnet. "Es gibt aber auch Kreditkarten, die ohne Jahresgebühren auskommen und mit denen Verbraucher weltweit kostenfrei bezahlen und Geld abheben können", sagt Oliver Maier. Viele dieser Gratis-Kreditkarten sind nicht an ein Girokonto bei einer bestimmten Bank gekoppelt. Verbraucher können also ihr bestehendes Konto für die Abrechnung der Umsätze hinterlegen und müssen wegen der günstigeren Kreditkarte nicht gleich zu einer anderen Bank wechseln.

Methodik

Im Auftrag von Verivox hat das Meinungsforschungsinstitut Innofact im Juni 2023 insgesamt 1.017 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren online befragt. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit.

Gefragt wurde: Bitte schauen Sie einmal in Ihren Geldbeutel: Welche der folgenden Karten besitzen Sie? // Welche der folgenden Karten haben Sie schon einmal während einer Reise im Ausland verwendet – ganz egal, ob zum Bezahlen oder zum Geldabheben? // Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich auf einer Auslandsreise in einem Land mit dem Euro als Währung: Wie würden Sie einen Einkauf in Höhe von 20 Euro an der Ladenkasse typischerweise bezahlen? // Und wie würden Sie einen Supermarkt-Einkauf in Höhe von 20 Euro in Deutschland typischerweise bezahlen?