Endlich Klartext: Smartphone-Deutsch verstehen
17.05.2016 | 10:03
Heidelberg. 5-Zoll-Display, 12-Megapixel-Kamera und 32 Gigabyte interner Speicher – kaum ein Verbraucher weiß, was hinter den gängigen Smartphone-Kürzeln steckt und was für ihn überhaupt relevant ist. Aus Anlass des Welttages der Telekommunikation am 17. Mai hat das unabhängige Verbraucherportal Verivox ein Smartphone-Einmaleins zusammengestellt.
Die Größe: Ab 5 Zoll wird einhändiges Bedienen schwierig
Die Displaygröße eines Smartphones wird in Zoll angegeben und über die Länge der Diagonale gemessen. 1 Zoll entspricht 2,54 Zentimetern. Modelle mit einer Bildschirmdiagonale von 4 Zoll (rund 10 Zentimeter), etwa das iPhone SE oder das Lumia 530, lassen sich auch mit kleineren Händen noch gut einhändig bedienen. Ab 5 Zoll wird das schwieriger. Richtig große Geräte messen 6 Zoll (rund 15 Zentimeter) und mehr, etwa das Huawei Mate 8. Sie passen nicht mehr in jede Hosentasche, zudem kommen pro Zoll auch bis zu 50 Gramm Gewicht hinzu.
Die Kamera: Megapixel sind nicht alles
Moderne Smartphone-Kameras mit zweistelligen Megapixel-Zahlen ermöglichen Fotos in guter Qualität – wenn der Lichteinfall passt. Je schwieriger die Lichtverhältnisse, desto größer werden die Qualitätsunterschiede. „Mehr Megapixel bedeuten nicht automatisch bessere Bilder“, sagt Telekommunikationsexperte Sven Ehrmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Weitere Faktoren wie der Fotosensor oder der Bildstabilisator der Kamera beeinflussen die Bildqualität.“
Da es für diese Merkmale kaum vergleichbare Daten gibt, werden Testberichte, wie sie auch Verivox anbietet, als Informationsquelle für Verbraucher immer wichtiger.
Teure Oberklasse-Smartphones mit guter Fotoausstattung kommen an die Qualität von Digitalkameras heran. Top-Fotos liefern derzeit das Samsung Galaxy S7 und das Huawei P9. Richtige Spiegelreflexkameras leisten jedoch deutlich mehr.
Der Bildschirm: Mehr Pixeldichte, mehr Schärfe
Über die Qualität eines Displays entscheidet die Auflösung des Bildschirms im Verhältnis zu dessen Größe. Diese Pixeldichte wird in pixel per inch gemessen (ppi). Je höher der Wert, desto schärfer ist der Bildschirm. Bei immer größer werdenden Smartphones sollten Verbraucher vor allem bei günstigen Geräten darauf achten, dass die Displayschärfe nicht zu gering ausfällt. Spitzenwerte liegen bei 530 ppi und mehr, ein Wert von 300 ppi dürfte jedoch vielen Ansprüchen genügen.
Das Betriebssystem: Ein Herz, aber viele Gesichter
Es gibt drei verschiedene Smartphone-Betriebssysteme: Apple nutzt iOS, Microsoft läuft mit Windows 10 Mobile und fast alle übrigen mit Android. Dieses ist als offenes System angelegt, was zu großen Unterschieden bei Optik und Bedienung führt: Die Android-Version des Herstellers Samsung kann deshalb ganz anders aussehen als beispielsweise die Versionen von Sony oder Motorola. Weil Software-Updates für jeden Hersteller erst angepasst werden müssen, erreichen sie die Kunden bisweilen mit Verzögerung.
„Während Apple auf ein geschlossenes System aus Hard- und Software setzt, gehen Google und auch Microsoft den Weg, die Software vielen Hardwareherstellern zur Verfügung zu stellen“, sagt Ehrmann. „Das führt im Fall von Android auch dazu, dass die Nutzerzahlen ungleich höher sind als die von iOS.“
Der Speicherplatz: Wer wie viel benötigt
Der Speicherplatz eines Smartphones wird in Gigabyte (GB) angegeben. Je größer der Speicher, desto teurer wird das Gerät. Wer gerne viele Bild-, Video- oder Musikinhalte auf seinem Smartphone verfügbar haben möchte, benötigt mindestens 32 GB.
Am meisten Speicherplatz benötigen Videoclips, aber auch Anwendungen wie Spiele oder Navigations-Apps. Wer TV-Staffeln oder Kinofilme lädt, sollte gleich zu 128 GB greifen. Ist der interne Speicher belegt, kann er bei manchen Geräten mit Hilfe einer zusätzlichen Speicherkarte vergrößert werden.