E-Autos tankten 2023 bis zu 46 Prozent günstiger als Verbrenner
17.01.2024 | 12:14
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Strom zu tanken war im vergangenen Jahr deutlich günstiger als Benzin und Diesel. Die durchschnittlichen Kraftstoffkosten für E-Autos waren bei der Aufladung zu Hause im Vergleich zu Benzinern 46 Prozent niedriger, im Vergleich zu Dieselfahrzeugen waren es 38 Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung des Vergleichsportals Verivox.
Lade-Strom zu Hause deutlich günstiger als Benzin und Diesel
Der durchschnittliche Stromverbrauch der zehn Elektroauto-Modelle, die im letzten Jahr am häufigsten zugelassen wurden, liegt bei rund 18 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometern (km). Bei einem durchschnittlichen Haushalts-Strompreis von 41,44 Cent/kWh im Jahr 2023 sind das Kosten von 7,46 Euro. Auf eine jährliche Fahrleistung von 12.000 km hochgerechnet ergibt sich ein Betrag von 895 Euro.
Wer das E-Auto an einer öffentlichen Ladesäule auftankt, muss mehr bezahlen. Hier lag der durchschnittliche Kilowattstundenpreis bei 52,1 Cent/kWh (normale Aufladung mit Wechselstrom) bzw. 62,55 Cent/kWh (Schnellladung mit Gleichstrom). Die Kosten für 100 km liegen dann bei 9,38 Euro bzw. 11,26 Euro.
Benziner verbrauchen auf 100 km im Schnitt 7,7 Liter. Bei einem durchschnittlichen Benzinpreis von 1,791 Euro/Liter im Jahr 2023 sind das Kosten von 13,79 Euro. Das entspricht 1.655 Euro für 12.000 km.
Der durchschnittliche Verbrauch von Diesel-Pkw liegt bei 7 Litern pro 100 km. Der durchschnittliche Dieselpreis 2023 lag bei 1,722 Euro/Liter und die Kosten für 100 km damit bei 12,05 Euro. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 12.000 km summieren sich die Kosten auf 1.446 Euro.
Damit zeigt sich: E-Autos "tanken" Zuhause 46 Prozent günstiger als Benziner und 38 Prozent günstiger als Diesel-Fahrzeuge.
Zwischen 2022 und 2023 sind die durchschnittlichen Haushalts-Stromkosten um 4 Prozent gefallen. Die Dieselpreise sind um 12 Prozent gesunken, Benzin wurde 4 Prozent günstiger.
"Der Energiepreisschock im Jahr 2022 hat das Autofahren insgesamt deutlich verteuert, im letzten Jahr hat der Preisdruck etwas nachgelassen", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Im Vergleich der Kraftstoffkosten fahren E-Autos deutlich günstiger als Verbrenner."
Kraftstoffkosten dreier ähnlicher Automodelle im Vergleich
Dass die Stromkosten für das Tanken deutlich niedriger liegen als die Spritkosten, zeigt auch der Vergleich ähnlicher Automodelle:
- Der VW e-Golf (136 PS) verbraucht laut dem ADAC Ecotest (05/2019) rund 17,3 kWh auf 100 Kilometern. Im Jahr 2023 waren das im Schnitt Kosten von 7,17 Euro.
- Der moderne Benziner VW Golf 1.5 eTSI (150 PS) verbraucht laut ADAC Ecotest (03/2020) 6,1 Liter Benzin auf 100 Kilometern, was im letzten Jahr durchschnittlich 10,93 Euro entsprach.
- Beim sparsamen Diesel VW Golf 2.0 TDI (150 PS), der laut ADAC Ecotest (09/2021) einen Verbrauch von 4,8 Litern auf 100 km aufweist, lagen die Kosten bei 8,27 Euro und damit ebenfalls über den Stromkosten des vergleichbaren Modells.
Methodik
Laut einer Erhebung des Beratungshauses EUPD Research finden 77 Prozent der Ladevorgänge von Elektroautos zu Hause statt. Daher ist für einen Kostenvergleich der durchschnittliche Strompreis für Haushalte (41,44 Cent/kWh im Jahr 2023) ausschlaggebend. An öffentlichen Ladesäulen können je nach Anbieter und Aufladungsart aber auch deutlich höhere Kosten entstehen. Der Ökostromanbieter Lichtblick hat die Durchschnittspreise für Ladesäulen im März 2023 erhoben.
Die durchschnittlichen Benzin- und Dieselpreise im Jahr 2022 und 2023 stammen vom ADAC. Der durchschnittliche Spritverbrauch entspricht den aktuellen Zahlen vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (Seite 309). Der durchschnittliche Haushaltsstrompreis wurde anhand des Verivox-Verbraucherpreisindex Strom erhoben.