Daten-Flatrates: Deutschland nicht mehr Schlusslicht
21.03.2019 | 08:38
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Wie viel kostet unbegrenztes mobiles Surfen mit dem Smartphone? Die Tarifexperten von Verivox haben untersucht, wie viel Verbraucher in zehn europäischen Ländern für „echte“ Daten-Flatrates zahlen.
Unbegrenzte Flatrates setzen sich durch
Die Verivox-Analyse zeigt, dass unlimitierte Datenflatrates in immer mehr europäischen Ländern fest zum Tarifportfolio der Netzbetreiber gehören. Bei diesen Tarifen wird weder die Surfgeschwindigkeit nach Erreichen einer bestimmten Datenmenge reduziert, noch gibt es ein festes Datenlimit für die Nutzung im Heimatland.
Aktuell gibt es in 8 der 10 untersuchten EU-Länder eine derart unlimitierte Flatrate fürs mobile Surfen. Nur zwei Länder – Polen (200 Gigabyte) und Spanien (40 GB) haben dagegen noch Tarife mit einem begrenzten Datenlimit. Gegenüber dem letzten Jahr haben Mobilfunkanbieter in Österreich und Italien inzwischen ungedrosselte Flatrates eingeführt.
Deutschland verbessert sich im Preis-Ranking
Der große Unterschied zum Vorjahr: Deutschland hat nicht mehr die teuerste Daten-Flatrate unter den zehn Ländern – sondern rückt mit einem Tarif für 59,99 Euro (O2 Telefonica) auf Platz acht der Vergleichstabelle vor. Am meisten bezahlen derzeit Kunden in Österreich für grenzenloses mobiles Surfen: Mit 71,56 Euro belegt die unlimitierte Flatrate des österreichischen Netzbetreibers A1 den letzten Platz im Preis-Ranking.
Am günstigsten surfen Verbraucher in Polen (umgerechnet 13,95 Euro), Großbritannien (31,47 Euro) und den Niederlanden (35,00 Euro). Im polnischen Tarif ist jedoch bei 200 Gigabyte Schluss mit Highspeed.
Mobilfunkmarkt in Deutschland verändert sich
In Deutschland sind unbegrenzte Daten-Flatrates zur Nutzung am Smartphone verhältnismäßig jung. Die erste „echte“ mobile Flatrate (MagentaMobil XL für 79,95 Euro) brachte die Deutsche Telekom im Frühjahr 2018 auf den Markt. Vodafone zog mit Red XL Unlimited für 79,99 Euro nach. Aktuell bietet Telefonica in Deutschland den mit Abstand günstigsten Handytarif für unbegrenztes Highspeed-Surfen (59,99 Euro).
„1&1 Drillisch wird im Zuge der 5G-Lizenzvergabe als vierter großer Player in den deutschen Mobilfunkmarkt einsteigen,“ sagt Telekommunikationsexperte Eugen Ostasch von Verivox. „Diese Neujustierung des Marktes ist für Verbraucher positiv. In unserem Nachbarland Österreich haben wir gesehen, wie das Preisniveau nach der Fusion zweier Netzbetreiber anstieg.“
Methodik: Bei der Analyse wurde jeweils die günstigste unlimitierte Smartphone-Flatrate der Netzbetreiber gesucht – unabhängig davon, ob es sich um ein Prepaid- oder Laufzeitangebot handelte. Die Analyse berücksichtigt Handy-Laufzeitverträge und Prepaid-Angebote aller Netzbetreiber in 10 europäischen Ländern. Datenquelle sind die Websites der Netzbetreiber.
Nicht berücksichtigt wurden die Angebote von Zweitmarken und Service-Providern. Aufgeführt wurde das günstigste Angebot im entsprechenden Land. Dabei wurden nach Möglichkeit SIM-Only-Tarife berücksichtigt – das heißt, die Konditionen für Angebote, bei denen der Kunde kein neues Mobilfunkgerät bezieht. Nicht berücksichtigt wurden Promotionsangebote, Online-Rabatte, Kombi-Angebote bzw. Kombi-Rabatte, einmalige Anschlussgebühren usw.
Gibt es in einem Land keine unlimitierte Internet-Flatrate, wurde der Tarif mit dem größten Datenpaket für die Inlandsnutzung berücksichtigt – Beschränkungen im Roaming sind nicht eingerechnet. Die Analyse berücksichtigt folgende 10 europäische Länder: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz und Spanien. Stand der Währungs-Wechselkurse: 14. März 2019.