Corona-Krise: Wer weniger Auto fährt, muss weniger Versicherung zahlen
09.04.2020 | 08:17
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Homeoffice statt Büro, Fahrt zum Supermarkt statt Spritztour an den Gardasee – in der Corona-Krise fahren viele Autobesitzer weniger. 30 Prozent weniger Fahrleistung können die Kfz-Versicherung bis zu 24 Prozent günstiger machen, wie eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox zeigt.
12 Prozent weniger Beitrag im Schnitt
Wenn ein Autofahrer statt 20.000 Kilometern nur 14.000 im Jahr fährt, dann zahlt er im Schnitt 12 Prozent weniger für seine Kfz-Versicherung. Die höchsten Nachlässe lagen sogar bei 24 Prozent, die niedrigsten bei 5 Prozent.
Wer 17.000 Kilometer fährt, spart bei fast jedem zweiten Versicherer gegenüber den 20.000 Kilometern. Diese Tarife sind im Schnitt 6 Prozent günstiger. In die Verivox-Analyse flossen über 300 Vollkasko-Tarife von 67 Versicherern ein. Ist das Auto nur in der Haftpflicht versichert, sind die Rabatte etwas niedriger.
Autofahrer müssen aktiv werden
Alle Kfz-Versicherer berücksichtigen die Fahrleistung bei ihrer Preisberechnung. Deshalb geben die Autofahrer vor Abschluss des Vertrages an, wie viel sie voraussichtlich fahren werden. „Wer wegen Corona deutlich weniger im gesamten Jahr fährt, kann sich zu viel gezahlte Beiträge zurückholen“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH.
Die Versicherer gehen dabei sehr unterschiedlich vor. Es gibt Anbieter, die ohnehin am Ende jedes Jahres nach dem aktuellen Kilometerstand fragen und weniger gefahrene Kilometer mit dem Preis für das kommende Jahr verrechnen.
Kunden können Verträge teilweise selbst korrigieren
Bei den anderen Verträgen müssen Autofahrer selbst tätig werden. Die Versicherer erlauben meist bis zum Ende des Jahres, die neue Kilometerangabe zu nennen. Sie erstellen dann eine neue Police mit dem geänderten Beitrag rückwirkend für das gesamte Jahr. Es gibt auch Direktversicherer, bei denen die Versicherten im Online-Zugang die Änderung selbst vornehmen können.
Ob sich eine Nachmeldung rechnet, hängt davon ab, wie sehr die Fahrleistung voraussichtlich sinkt. Die Versicherer haben mehrheitlich Schwellenwerte, ab denen sich die Versicherungsbeiträge ändern. Bei vielen Versicherer sind zum Beispiel 9.000, 12.000, 15.000 und 20.000 Kilometer solche Schwellenwerte. Werden sie erreicht, lohnt sich eine Nachfrage.