14 Prozent mehr Fahrraddiebstähle als im Vorjahr – Fahrradstadt Münster führt
28.07.2023 | 10:08
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Die Zahl der Fahrraddiebstähle in Deutschland ist 2022 wieder gestiegen. 265.562 Räder wurden im vergangenen Jahr deutschlandweit gestohlen, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Gelegenheit macht bekanntlich Diebe: Unter den Kreisen und kreisfreien Städten werden die meisten Räder in der Fahrradstadt Münster entwendet. In der Hausratversicherung ist der Diebstahl von Fahrrädern inbegriffen – für einen Aufpreis auch außer Haus. Wie Berechnungen des Vergleichsportals Verivox zeigen, zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher teilweise weniger als 20 Euro im Jahr für den Außer-Haus-Schutz.
Fahrraddiebstähle nähern sich dem Niveau vor der Pandemie
Verstärkte Mobilität nach dem Auslaufen der Corona-Beschränkungen hat Fahrraddieben die Arbeit erleichtert: 265.562 Fahrräder wurden 2022 in Deutschland gestohlen, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Das geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik hervor, die das Bundeskriminalamt veröffentlicht hat. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) meldet Rekordsummen bei den Auszahlungen für gestohlene Fahrräder. Mit rund 140 Millionen Euro leisteten die Assekuranzen so viel wie nie zuvor. Trotz dieses Höchststandes und der jüngsten Zunahme der Diebstähle liegt die Gesamtzahl der entwendeten Fahrräder noch knapp unter Vor-Pandemie-Niveau. 2019 wurden noch 277.874 Räder entwendet. In den Neunzigerjahren lag die Zahl zeitweise sogar über 500.000.
Diebstahlhochburg Münster
Am häufigsten schlugen Diebe 2022 im Norden und Osten zu. An der Spitze der Landkreise und kreisfreien Städte lag Münster mit 1.324 Fahrraddiebstählen pro 100.000 Einwohner. Auf den nächsten Plätzen folgen Magdeburg, Cottbus und Speyer. Die Hauptstadt Berlin kam auf 783 Fälle pro 100.000 Einwohner und landete auf Platz 15.
Die beiden sichersten Landkreise in der Statistik des Bundeskriminalamtes liegen in Bayern. 18 Fahrräder pro 100.000 Einwohner wurden im Landkreis Freyung-Grafenau gestohlen, im Landkreis Regen waren es 22 Räder pro 100.000 Einwohner. Danach folgt der Landkreis Südwestpfalz (Rheinland-Pfalz).
2.000-Euro-Fahrrad versichern für 16 bis 53 Euro pro Jahr
Einmal gestohlen, werden Drahtesel und Täter selten gefunden. Bundesweit wird nicht einmal jeder zehnte Fall aufgeklärt. Die Hausratversicherung schützt Radler zumindest vor den finanziellen Schäden. "Der Diebstahl von Rädern im abgeschlossenen Keller oder Fahrradkeller ist immer mitversichert", erläutert Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. "Darüber hinaus kann auch ein Diebstahl außer Haus in die Hausratversicherung eingeschlossen werden."
Das geht schon für weniger als 20 Euro im Jahr. Verivox hat die Preise in 26 deutschen Großstädten ausgewertet. Im Schnitt wird der Vertrag 27 Euro teurer, wenn zusätzlich Fahrräder im Wert von 2.000 Euro versichert werden sollen. Die höchsten Zuschläge gibt es in Köln und Hamburg mit 53 Euro pro Jahr, die niedrigsten mit 16 Euro in Münster, Nürnberg und Stuttgart.
"Auch in Städten mit hoher Diebstahlrate können Radler einen günstigen Tarif für den Fahrradschutz finden", so Wolfgang Schütz. "Die Versicherungskosten sind in den letzten Jahren immer unabhängiger von der Diebstahlquote am Wohnort geworden."
Tipp: Nur ohne Nachtzeitklausel versichern
Radfahrer sollten den Außer-Haus-Schutz auch auf die Nachtstunden ausdehnen. "Bei einigen leistungsschwachen Tarifen fehlt dieser Zusatz", sagt Wolfgang Schütz. Die Rede ist von der Nachtzeitklausel. Manche Versicherer schließen damit den Schutz zwischen 22 und 6 Uhr aus, wenn das Rad draußen angeschlossen und nicht mehr in Gebrauch ist.
Methodik
Die Hausratversicherung wurde für eine 80-Quadratmeter-Wohnung berechnet. Es flossen für zwei Szenarien die jeweils drei günstigsten Tarife in die Auswertung ein: Einmal sollte kein Fahrraddiebstahl außer Haus versichert werden, einmal bis zur Höhe von 2.000 Euro.