13 Prozent der Deutschen nutzen eine Klimaanlage
10.07.2023 | 08:29
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Die Zahl der heißen Tage in Deutschland nimmt zu. Immer mehr Haushalte kühlen ihre Wohnung mit einer Klimaanlage. Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox gaben 13 Prozent der Befragten an, zu Hause eine Klimaanlage zu nutzen – weit mehr als bisher bekannt.
Mehrheit nutzt kein Klimagerät
87 Prozent der Befragten kommen bisher ohne eine Klimaanlage aus, 16 Prozent planen die Anschaffung. 13 Prozent der Umfrageteilnehmer betreiben bereits eine Klimaanlage. Dabei überwiegt mit 51 Prozent die Nutzung mobiler Klimageräte (Monoblock), bei denen die warme Raumluft über einen Abluftschlauch durch das Fenster nach draußen geführt wird. 43 Prozent benutzen eine fest verbaute Klimaanlage (Split-Gerät), bei der Ventilator und Kompressor außen montiert sind.
Während von den befragten Mietern mit Klimaanlage 72 Prozent ein mobiles Gerät nutzen, halten sich mobile und fest verbaute Klimaanlagen bei den befragten Eigentümern mit Klimageräten die Waage (49 zu 51 Prozent).
"Split-Geräte arbeiten deutlich effizienter und leiser als mobile Klimageräte, sind aber erheblich teurer in der Anschaffung und erfordern außerdem bauliche Veränderungen", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Daher werden sie meistens von Haus- oder Wohnungseigentümern genutzt, während Mieter häufiger zu mobilen Klimageräten greifen."
Klimaanlage verursacht Stromkosten zwischen 40 und 290 Euro pro Jahr
Fest verbaute Klimaanlagen kosten oft über 2.000 Euro und müssen von Fachleuten installiert werden. Dafür sind die jährlichen Stromkosten vergleichsweise niedrig – je nach Gerät liegen sie zwischen 40 und 60 Euro pro Jahr.
Günstiger und schneller aufgestellt sind mobile Klimaanlagen, die bereits ab 200 Euro zu haben sind. Dafür kühlen sie nicht so effektiv wie Split-Geräte und haben höhere Betriebskosten. Je nach Energieeffizienz und Leistungsstärke liegen die jährlichen Stromkosten zwischen 90 und 290 Euro. "Wer sich eine mobile Klimaanlage anschaffen möchte und die Kosten niedrig halten will, sollte ein möglichst energieeffizientes Gerät wählen, das für ein kleineres Zimmer unter 30 qm ausgelegt ist. Dieser Raum kann dann während der Hundstage als ‚Kühlkammer‘ genutzt werden. Größere Räume oder eine ganze Wohnung mit einem mobilen Klimagerät zu kühlen funktioniert nicht besonders gut, ist ineffizient und vergleichsweise teuer", sagt Thorsten Storck.
Wie es auch ohne Klimaanlage geht
Die meisten Haushalte kommen nach wie vor ohne Klimaanlage aus. Zu den am häufigsten genannten Gründen für den Verzicht auf eine Klimaanlage gehört, dass das Raumklima auch so in Ordnung ist (42 Prozent) und die Wohnung anders kühl gehalten wird, beispielsweise durch Verschattung oder Ventilatoren (41 Prozent). Auch die Anschaffungs- und Betriebskosten sind vielen zu hoch (41 Prozent). Dass Klimaanlagen umweltschädlich sind, spielt hingegen eine untergeordnete Rolle (21 Prozent).
Den besten Schutz vor sommerlicher Hitze bieten Außenjalousien und Rollläden tagsüber geschlossen können sie einen Großteil der Sonneneinstrahlung abhalten. Wer diese Möglichkeit nicht hat, kann auf Sonnenschutzfolien zurückgreifen, die auf der Innenseite der Fenster angebracht werden. Ventilatoren können zwar nicht kühlen, aber die Luftbewegung macht die Hitze erträglicher.
Methodik
Die verwendeten Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von Verivox, an der im Juni 2023 insgesamt 1.025 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren teilnahmen. Gefragt wurde: "Benutzen Sie zu Hause eine Klimaanlage? Hiermit sind installierte Klimaanlagen für Räumlichkeiten gemeint (keine Ventilatoren). / Was für eine Klimaanlage benutzen Sie? / Was für eine Klimaanlage planen Sie zu nutzen? / Warum benutzen Sie kein Klimagerät zu Hause? (Mehrfachnennungen möglich)."
Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit. Zudem gaben die Befragten an, ob sie in einem Haus oder einer Wohnung wohnen und ob sie Mieter oder Eigentümer sind.
Zur Berechnung der Stromkosten wurden 350 Betriebsstunden veranschlagt. Das entspricht den Angaben auf dem Energielabel für Split-Geräte. Der verwendete Strompreis entspricht mit 39,94 Cent pro Kilowattstunde dem Verivox-Verbraucherpreisindex Strom im Juli 2023.