Photovoltaik-Montage
Wie läuft eine Photovoltaik-Montage ab? Was für Unterschiede gibt es je nach Art des Daches? Und ist es möglich, eine Solaranlage selbst zu montieren? Verivox erklärt, welche Schritte zur Montage einer Photovoltaikanlage notwendig sind, welche Faktoren bei der Auswahl des Montagesystems berücksichtigt werden müssen und welche Arbeitsschritte Sie lieber Fachbetrieben überlassen.
- Grundsätzliches zur Montage einer Photovoltaikanlage
- Photovoltaik-Montage auf einem Flachdach
- Photovoltaik-Montage auf einem Schrägdach
- Indachmontage und weitere Lösungen
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- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Auf einem Flachdach kann eine Photovoltaikanlage dank der Aufständerung im bestmöglichen Neigungswinkel montiert werden.
- Die Befestigung einer Solaranlage auf einem Schrägdach erfolgt direkt am Dachsparren.
- Aufdachmontagen lassen sich besonders einfach nachrüsten.
- Die ästhetisch ansprechende Indachmontage ist vor allem bei Neubauten oder einer kompletten Dachsanierung sinnvoll.
Grundsätzliches zur Montage einer Photovoltaikanlage
Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) im privaten Eigenheim besteht aus mehreren Solarmodulen und wird in den meisten Fällen auf dem Dach montiert. Fassadenlösungen sind ebenfalls möglich, jedoch findet bei Einfamilienhäusern eher eine Beschattung der Fassade statt und auf dem Dach ist die Energie-Ausbeute am größten.
Die Photovoltaik-Montage übernehmen entsprechende Solarfachbetriebe. Wer jedoch Kosten sparen möchte, kann eine PV-Anlage auch selbst montieren. Allerdings sind stets die Hinweise vom Hersteller zum notwendigen Montagesystem zu beachten und zu befolgen – unter anderem, damit die Garantie nicht erlischt.
Faktoren, die Sie vor der Montage und bei der Auswahl des passenden Systems und Materials beachten müssen, sind unter anderem:
- die Statik und Beschaffenheit des Dachs
- das Gewicht der gesamten PV-Anlage
- die zu erwartende Belastung durch Wind und Schnee
Nachdem die Photovoltaik-Module montiert sind, sollte ein Fachmann die Kabel und elektrischen Verbindungen installieren. Die Kabel müssen sauber verlegt und sicher an der Rückseite der Module befestigt werden. Bei der Elektrik spielt auch die Brandschutzverordnung eine wichtige Rolle: Ein Experte stellt sicher, dass diese eingehalten wird.
Photovoltaik-Montage auf einem Flachdach
Die Montage einer Photovoltaikanlage auf einem Flachdach ist aufgrund der ebenen Fläche einfacher zu realisieren. Grundsätzlich fallen bei der Montage folgende Aufgaben an:
- Aufbau eines Ständersystems im optimalen Neigungswinkel
- Wahl der Befestigung: Festschrauben am Dach oder Beschweren mithilfe von Gewichten
- Befestigen der Solarmodule am Gestell, meist mithilfe spezieller Klammern
Um die Sonneneinstrahlung optimal auszuschöpfen, werden Solarmodule auf Flachdächern mithilfe einer Aufständerung installiert. Die Gestelle bestehen meist aus Aluminium, um Gewicht zu sparen. Bei der Befestigung der Aufständerung mit Schrauben direkt in der Dachhaut ist zu beachten, dass dies zu Undichtigkeiten führen kann. Die Sicherung mit Gewichten ist hingegen aus statischen Gründen nicht auf jedem Flachdach möglich.
Auf Flachdächern besteht die Möglichkeit, ein Nachführungssystem zu installieren. Dieses richtet die Solarmodule im Tages- oder jahreszeitlichen Verlauf automatisch mithilfe von Sensoren optimal zur Sonne aus. Diese Investition lohnt sich vor allem bei großen Photovoltaikanlagen.
Photovoltaik-Montage auf einem Schrägdach
Die Montage der Solarmodule der Photovoltaikanlage ist auf einem Schrägdach ebenfalls in Eigenarbeit möglich, erfordert jedoch eine gute Sicherung. Das Ziegeldach ist in Deutschland weit verbreitet und eignet sich gut zur nachträglichen Montage einer PV-Anlage. Die Montage auf anderen Dachbelägen erfordert jeweils andere Befestigungsmethoden.
Die drei großen Arbeitsschritte bei der Photovoltaik-Montage auf einem Schrägdach mit Ziegeln sind:
- Befestigen von Dachhaken am Dachsparren, die das Schienensystem als Halterung der Solarmodule tragen
- Anbringen der Schienen als Grundgerüst, entweder parallel oder kreuzförmig
- Festklemmen oder Einlegen der Solarmodule in die Schienen
Dachhaken
Die Dachhaut selbst bleibt bei der Photovoltaik-Montage auf einem Schrägdach unberührt, da die Dachhaken am Dachsparren befestigt werden. Die Dachhaken weisen eine U-Form auf und werden jeweils unter einen Ziegel geführt. In den Ziegel müssen Sie dafür eine kleine Aussparung flexen. Es ist wichtig, dass die Dachhaken nicht auf der Oberseite der Ziegel aufliegen, da diese Belastung über kurz oder lang zum Bruch des Ziegels führt.
Dachhaken sind meist aus Aluminium gefertigt und in unterschiedlicher Stärke und Ausführung erhältlich. Die Wahl wird je nach den gegebenen Bedingungen und dem Gewicht der gesamten Solaranlage getroffen.
Eine Alternative sind Dachziegel mit integrierten Dachhaken. Diese ersetzen dann einzelne alte Ziegel komplett.
Abstand zwischen Dach und Solarmodulen
Eine Aufdachmontage auf einem Schrägdach berührt die Dachhaut nicht, sondern schwebt in geringem Abstand darüber. Der Abstand sollte so groß sein, dass eine Belüftung der Modul-Rückseiten problemlos möglich ist. Trotzdem darf der Abstand nicht zu groß sein, da dann die Belastung der Anlage bei starkem Wind steigt.
Höhenverstellbare Dachhaken können Unebenheiten auf einem Dach ausgleichen. Wichtig ist, dass die Solarmodule auf der Oberfläche eine plane Fläche bilden. Der Abstand der Rückseite der Module zum Dach kann variieren – ein kleiner Abstand muss jedoch immer gegeben sein.
Indachmontage und weitere Lösungen
Die Indachmontage ist eine sehr dezente Lösung, die vor allem bei Neubauten oder umfangreichen Sanierungen sinnvoll ist. Denn als Nachrüstung ist die Aufdachmontage deutlich einfacher und günstiger. Bei der Indachmontage übernehmen die Solarmodule die Funktion der Dachhaut und liegen nahtlos zwischen den Ziegeln. Es sind sogar Ziegel mit integrierten Solarzellen erhältlich, die optisch kaum noch auffallen.