Photovoltaik-Eigenverbrauch
Solarstrom selbst zu produzieren lohnt sich. Solaranlagen-Besitzer können die saubere Energie ins öffentliche Netz einspeisen. Damit profitieren sie von der Einspeisevergütung. Auch der Photovoltaik-Eigenverbrauch hat große Vorteile: Er macht unabhängig von der Preisgestaltung der Energieversorger.
- Photovoltaik: Eigenverbrauch lohnt sich
- Eigenverbrauch von Solarstrom
- Photovoltaik-Eigenverbrauch kommt
- Doppelt verdienen
- So funktioniert der Eigenverbrauch
- Was ist beim Kauf zu beachten?
- Solarstrom und Solarthermie
- Strom einspeisen und wechseln
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den steigenden Strompreisen ist der Eigenverbrauch von Strom aus Photovoltaikanlagen inzwischen günstiger als die Elektrizität aus dem Netz.
- Die gleitende Degression bewirkt, dass die Einspeisevergütung für neu installierte Anlagen regelmäßig sinkt.
- Mit dem Photovoltaik-Eigenverbrauch reduzieren sich die Stromkosten; die Einspeisung des Leistungsüberschusses erzielt eine zusätzliche Rendite.
- Förderprogramme unterstützen den Bau und die Nachrüstung von Photovoltaik-Anlagen für den Eigenverbrauch.
Photovoltaik: Eigenverbrauch lohnt sich
Infolge der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wird für Anlagen, die nach dem 31. März 2012 installiert wurden, zwar keine Vergütung mehr für den Photovoltaik-Eigenverbrauch gezahlt - an Bedeutung verliert die Stromeigennutzung dennoch nicht. Ganz im Gegenteil: Bei den ständig steigenden Strompreisen ist der Eigenverbrauch von Strom aus Photovoltaik-Anlagen inzwischen günstiger als die Elektrizität aus dem Netz.
Eigenverbrauch von Solarstrom: Voller Nutzen aus der Sonnenkraft
Der moderne Mensch nutzt die Sonne als wichtige Quelle für regenerative Energie. Die Stromerzeugung aus Sonnenkraft fällt nach wie vor wirtschaftlicher aus als ein Vollbezug. Die Strombezugskosten sind gestiegen, Steuern und Abgaben werden weiterhin zunehmen. Die Modulpreise für Photovoltaik hingegen sinken kontinuierlich. Auch wenn die Einspeisevergütung sinkt, zahlt sich der Eigenverbrauch gegenüber dem Einkauf von Strom aus. Netzentgelte und Steuern entfallen beim Verbrauch des selbst erzeugten Stroms. Für den Eigenverbrauch nicht benötigte Energie kann der Solaranlagen-Betreiber ins Netz einspeisen oder direkt vermarkten. Das verbessert neben der Kostensenkung auch die CO2-Bilanz.
Einspeisevergütung geht – Photovoltaik-Eigenverbrauch kommt
Wer selbst erzeugte Strom ins allgemeine Netz einspeist, erhält dafür vom Netzbetreiber eine Einspeisevergütung. Wie hoch diese ausfällt, hängt von der Anlagenart, der Anlagengröße und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme ab. Doch das Ende der staatlichen Förderung ist bereits in Sicht. Grund ist die sogenannte gleitende Degression. Sie bewirkt, dass die Einspeisevergütung für neu installierte Solaranlagen regelmäßig sinkt. Sobald das Gesamtausbauziel von 52 Gigawatt Leistung in Deutschland erreicht ist, erhalten neue Anlagen gar keine Vergütung mehr.
Mit EEG und Photovoltaik-Eigenverbrauch doppelt verdienen
Der Photovoltaik-Eigenverbrauch wird deshalb immer wichtiger. Denn auch ohne Förderung lohnt sich die Solarstromanlage auf dem eigenen Dach. Das zeigt folgendes Rechenbeispiel: Der Betreiber einer Anlage mit 4 kWp (Kilowatt Peak) Leistung erhält 15,92 Cent für jede einspeiste Kilowattstunde, wenn die Anlage im April 2013 in Betrieb geht. Liefert er jährlich 4.000 kWh ab, beläuft sich die Fördersumme nach 20 Jahren auf 12.736 Euro. Beim Photovoltaik-Eigenverbrauch hingegen spart er über den gleichen Zeitraum Stromkosten in Höhe von 22.080 Euro, legt man den aktuellen Durchschnitts-Strompreis zugrunde. Kommende Preissteigerungen sind noch nicht einmal berücksichtigt.
Solange die Einspeisevergütung noch gezahlt wird, lohnt sich die Anschaffung einer Anlage für private Verbraucher doppelt: Mit dem Photovoltaik-Eigenverbrauch reduzieren sich die Stromkosten; die Einspeisung des Leistungsüberschusses erzielt eine zusätzliche Rendite.
So funktioniert der Photovoltaik-Eigenverbrauch
Solarstrom entsteht beim Verstromen der Sonnenkraft in Photovoltaik-Anlagen. Sie enthalten Module, deren Solarzellen die Strahlen in Gleichstrom umwandeln. Für den Eigenverbrauch, aber auch für die Netzvermarktung verwandeln ihn Wechselrichter in Wechselstrom. Photovoltaik-Speicher bewahren den Strom für eine spätere Nutzung, etwa in der Nacht, auf. Soll Strom ins öffentliche Netz transferiert werden, muss ein Einspeisezähler angeschafft werden. Er misst die eingespeisten Kilowattstunden – und ist das Gegenteil zum Bezugszähler der die Energie aus dem Netzbezug erfasst. Zweirichtungszähler messen gleichzeitig die eingespeiste Strommenge und den Eigenverbrauch.
Was ist beim Solar-Anlagenkauf zu beachten?
Für die optimale Anlage ist eine individuelle Beratung beim Fachmann unerlässlich. Grundlegend müssen folgende Punkte beim Anlagenkauf bedacht werden:
- Die Wahl der Aufstellfläche: Sind Schräg- und Flachdach geeignet? Kann man sie ins Gebäude integrieren? Existieren Freiflächen, reicht der Balkon aus?
- Welche Funktion soll die Anlage erfüllen? Ist die Volleinspeisung ins Netz vorgesehen, der Eigenverbrauch oder eine Kombination? Wie hoch sollen Eigenverbrauchsquote und der Grad der Autarkie ausfallen? Besteht Gewinnerzielungsabsicht?
- Strombedarf: Für die Nachrüstung gibt die Stromabrechnung über den eigenen Strombedarf Auskunft. Die Verbräuche vergangener Jahre helfen bei der Einschätzung. Beim Hausneubau werden Expertenkalkulation und Durchschnittswerte nützlich. So verbraucht ein Durchschnittshaushalt von vier Personen pro Jahr zwischen 4.000 und 4.500 Kilowattstunden (kWh). - Die Wahl der Anlage: Soll es eine Insellösung sein oder ist die Kopplung ans Stromnetz geplant?
- Die Wahl der Anlage und ihre Größe entscheidet über die Wirtschaftlichkeit.
- Soll der selbst erzeugt Strom gespeichert werden, ergänzt eine Batterie die Anlage. Sogenannte Photovoltaik-Speicher, oder auch Batteriespeicher, sammeln ihn für die Nutzung in der Nacht. Es stehen verschiedene Speicher zur Verfügung, deren Wahl besonders von der Bedarfsart abhängt.
Kluge Kombination: Solarstrom und Solarthermie
Solarthermieanlagen wandeln Sonnenkraft in Wärme um. Verglichen mit der Photovoltaik erfordert dieses Verfahren weniger Aufwand. Kollektoren absorbieren die Strahlungsenergie durch Umwandlung in Wärme und geben sie an so genannte Wärmeübertrager ab. Diese findet zur Erwärmung des Trinkwassers oder als Unterstützung der Heizung Verwendung. Das spart Wasser oder Heizkosten. Deshalb empfiehlt sich die Kombination von Solarstrom- und Solarthermieanlagen, sofern ausreichend Platz vorhanden ist. Erprobt ist auch die Kopplung von Solarthermie und Wärmepumpen.
Ich speise auch Strom ein. Kann ich wechseln?
Wer selbst Strom produziert, speist diesen ins örtliche Verteilernetz ein und bekommt dafür vom Netzbetreiber eine Vergütung. Dazu sind spezielle Stromzähler nötig. Auch in diesem Fall ist ein Stromanbieterwechsel möglich. Da jedoch nicht alle Stromanbieter Neukunden mit derartigen Zählern akzeptieren, sollten Sie dies vor dem Wechsel mit dem jeweiligen Stromanbieter klären.