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Hamburg – Die einzelnen Buchstaben, wie zum Beispiel ein "Y" oder ein "L", geben die Buchungsklasse an. Diese eher kryptische Angabe sollte aber nicht mit der Beförderungsklasse – also Economy, Premium Economy, Business oder First – verwechselt werden. Doch was ist eine Buchungsklasse?
Luftfahrtexperte Cord Schellenberg erklärt: "Buchungsklassen ordnen die einzelnen Buchungen nach Wertigkeit, also insbesondere nach dem Preis des Fluges und nach den damit einhergehenden Flugscheinregeln." Damit gemeint sind Optionen wie Umbuchung, Stornierung oder die Möglichkeiten eines Upgrades. Es gilt: Je flexibler das Ticket ist, desto teurer wird es verkauft. "Für einen einzigen Flug kommen schnell 15 Buchungsklassen zusammen." Jede Klasse hat einen Buchstaben, der sich auf der Bordkarte findet.
Je nach Nachfrage unterschiedliche Buchungsklassen
Wie viele teure und günstige Buchungsklassen für einen Flug im Markt sind, steuern die Airlines – je nach Buchungsstand und Nachfrage. Das Ziel: möglichst viel mit einem Flug verdienen. Schellenberg gibt ein Beispiel: "Werden beispielsweise an einem Dienstagmorgen viele Geschäftsreisende auf einem Flug erwartet, werden viele Tickets in teuren Buchungsklassen angeboten. Sind an einem Samstagnachmittag auf derselben Strecke keine Geschäftsreisenden zu erwarten, werden viele Plätze in den unteren, also billigen Buchungsklassen offeriert."
Das hängt damit zusammen, dass die Zahlungsbereitschaft je nach Termin und Kunde sehr unterschiedlich ist. Die Schwankungen sind dem Experten zufolge enorm: "Es kann sein, dass ein Economy-Fluggast, der kurzfristig ein flexibles Ticket gebucht hat, das Zehnfache oder sogar noch mehr dessen zahlt, was sein Sitznachbar Monate im Voraus für ein nicht-flexibles Promotion-Ticket bezahlt hat."
Buchstabencode für Passagiere unbedeutend
Bei vielen Fluggesellschaften kann der Gast in der Economy-Klasse mittlerweile Tarifklassen wählen, zum Beispiel einen günstigen Light-Tarif mit unflexiblen Umbuchungs- und Stornierungsbedingungen. Die exakte Buchungsklasse erfährt er aber erst, wenn er das Ticket erhält – wobei dies für ihn auch nicht wichtig ist. "Die Buchstaben sagen nur Insidern etwas", sagt Schellenberg.