Verbraucherzentrale: Telekom hat Kunden Tarifänderungen "untergeschoben"
Stand: 06.04.2005
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Potsdam (dpa/bb) - Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat der Deutsche Telekom vorgeworfen, Kunden ungewünscht Tarifänderungen "untergeschoben" zu haben. Die Verbraucherschützer sprachen am Mittwoch in Potsdam von "tausenden Betroffenen". Kunden seien mit einer "aggressiven" Telefonwerbung belästigt worden und hätten Mitteilungen über Vertragsänderungen erhalten, denen sie "ausdrücklich nicht die Zustimmung erteilt haben", erläuterte Evelyn Dahme von der Verbraucherzentrale.
Nach Angaben der Verbraucherzentrale seien Kunden telefonisch im Auftrag der Telekom Angebot über einen angeblich günstigeren Tarif unterbreitet worden. Wenn die Kunden skeptisch reagierten oder sogar ablehnten, seien ihnen gesagt worden, dass sie Informationsmaterial zugeschickt bekommen würden, um in Ruhe darüber nachzudenken. Tatsächlich hätten sie aber eine Bestätigung der Vertragsänderung erhalten. "Solchen ungewollten Verträgen sollten Verbraucher sofort und nachweislich widersprechen", rät der Telekommunikationsfachmann der Verbraucherzentrale.
In den vergangenen Wochen hätten sich rund 50 Telekomkunden gemeldet. Die Verbraucherzentrale geht davon aus, dass sich viele Verbraucher einfach fügten, weil sie einen aufwendigen Tarifvergleich oder die Mühe der Gegenwehr scheuen würden. Dieses lasse auf "tausende Betroffene" schliessen, die hier von Telekom- Werbern regelrecht "überrumpelt" würden.
Telekomsprecher Genz wies die Zahl von einigen tausend Betroffenen als völlig unrichtig zurück. "Der Vorgang habe eine weitaus geringere Dimension", bekräftigte er. Dies zeige auch schon die Zahl von nur 50 Beschwerden bei der Verbraucherzentrale. Die Telekom gehe von Betroffenen im "Zehnerbereich" aus.