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Stuttgart/München – Bevor die erste Fahrt mit dem Wohnmobil oder dem Caravananhänger ansteht, sollten Campingfreunde erstmal einen Blick auf die Reifen werfen. Auch beim Beladen des Freizeitgefährts gilt es wichtige Punkte zu beachten. Die Gesellschaft für Technische Überwachung, GTÜ, und der TÜV Rheinland geben Tipps.
Schwere Ladung sollten Fahrer bei Wohnmobilen und Campinganhängern möglichst weit unten einräumen. So sorgen sie für einen tiefen Schwerpunkt. Dadurch kommt das Gefährt nicht so leicht ins Wanken. Darauf weist die Gesellschaft für Technische Überwachung, GTÜ, in Stuttgart hin. Außerdem gehöre schweres Gut in Achsnähe.
Ladung immer fest verzurren
Dabei müssen Fahrer auf eine ausgewogene Verteilung des Gewichts auf der linken und rechten Seite achten. In den Heckbereich gehören schwere Sachen auf keinen Fall, warnt die GTÜ. Denn das führe bei Mobilen mit Frontantrieb dazu, dass die Vorderachse entlastet wird, was die Traktion verschlechtert. Bei Anhängern könne das nötige Gewicht auf der Anhängerkupplung zu gering werden.
Um ein Verrutschen zu verhindern, greifen Urlauber am besten auf Zurrseile und rutschhemmende Unterlagen zurück. Denn lose Ladung könne zu Pendeln und gefährlichem Ausbrechen des Fahrzeuges führen. Leichtere Dinge werden an höheren Stellen verstaut. Sie sollten ebenfalls gesichert werden, zum Beispiel in Schränken.
Spezielle Reifen für Wohnwagen ratsam
Bevor Camper die ersten Fahrten im Wohnmobil oder Caravan unternehmen, sollten sie die Reifen unter die Lupe nehmen. Dabei müssen sie auf Risse, spröde Stellen und ein zu geringes oder einseitig abgefahrenes Profil achten. Das rät Vincenzo Lucà vom TÜV Süd. Ist ein Neukauf fällig, können spezielle Reifen für Wohnmobile oder Caravans sinnvoll sein. "Vom Aufbau und Konstruktion her können sie höheren Belastungen gerecht werden als Pkw-Reifen." Sie werden beispielsweise mit "Camping" oder "CP" gekennzeichnet.
Gesetzlich ist ein Reifenprofil von mindestens 1,6 Millimetern vorgeschrieben, doch rät Lucà aus Sicherheitsgründen zu mindestens 3 Millimetern. Nach circa acht Jahren greifen die Camper besser zu neuen Pneus – unabhängig von der Profiltiefe. Das Reifenalter ist für die Hauptuntersuchung zwar nicht relevant. Allerdings führen etwaige Beschädigungen dazu, dass Fahrer die Prüfplakette eventuell nicht bekommen, erklärt Lucà.
Auf den ersten Kilometern mit ihrem Wohnanhänger oder dem Wohnmobil lassen es Fahrer besser langsam angehen. "Denn so können sie sich wieder besser an das Gespannfahren, die Fahrzeuglänge, die anderen Bremswege oder die Seitenwindempfindlichkeit gewöhnen", sagt Lucà. "Ein Standplatten beim Wohnwagen kann sich auf der Fahrt durch einen hoppelnden Anhänger bemerkbar machen." Laufen sich die Reifen nach kurzer Zeit nicht wieder rund, sollten Camper in eine Werkstatt fahren.