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Kyritz - Weg mit den weißen Flecken: Rund drei Monate nach der Versteigerung der Lizenzen für den neuen Funkstandard LTE (Long Term Evolution) hat Telekom-Chef René Obermann in Kyritz (Brandenburg) den ersten Sendemast in Betrieb genommen, der mit LTE ausgestattet ist. Bis zum Ende des Jahren sollen weitere 500 LTE-Standorte live geschaltet werden, so Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik der Telekom Deutschland GmbH.
"Mit dem LTE-Ausbau fällt es uns leichter, die "weißen Flecken" zu beseitigen, in denen es noch keinen schnellen Internet-Zugang gibt", sagte Obermann. Als erstes profitiert der weiße Fleck in Brandenburg nordwestlich von Berlin von der neuen Breitbandversorgung. Der Funkmast in Kyritz versorgt nun unter anderem die Gemeinde Gumtow im Südosten des Landkreises Prignitz (3700 Einwohner), in der es bislang keinen breitbandigen Internet-Anschluss gab. Die Telekom kooperiere auch mit Wettbewerbern beim Ausbau des Netzes, sagte Obermann. "Alleine macht das keinen Sinn."
Über die vierte Mobilfunk-Generation LTE können theoretisch Höchstgeschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde erreicht werden. In der Praxis werden zwei Megabit pro Sekunde erwartet, da sich mehrere Teilnehmer die Bandbreite der Funkzelle teilen müssen. Das entspricht der Geschwindigkeit eines üblichen DSL-Festnetzanschlusses.
Telekom will zehn Milliarden Euro in Ausbau stecken
Bei der Versteigerung der LTE-Frequenzen hatten die Deutsche Telekom, Vodafone, E-Plus und O2 Telefónica zusammen 4,38 Milliarden Euro geboten. Die Telekom hatte 1,3 Milliarden für die Lizenzen ausgegeben. Bis Ende 2012 will die Telekom insgesamt zehn Milliarden Euro in den Ausbau ihrer Netze (Mobilfunk und Festnetz) investieren.
Die Bewohner von Kyritz und Umgebung müssen sich noch einige Zeit gedulden, bis sie die neuen Funkstationen nutzen können. Erst Ende 2010 wird es erste Geräte geben, mit denen man Computer über LTE ans Internet anschließen kann. Mobiltelefone, die den LTE-Standard unterstützen, werden erst für Ende 2011 auf dem Markt erwartet.