Telefon-Trend: Gespräche dauern wieder länger
Stand: 11.01.2021
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In Corona-Zeiten wird der telefonische Kontakt zu Familie und Freunden wieder wichtiger: Telefonate dauerten in Deutschland 2020 im Schnitt 35 Sekunden länger als noch 2019. Außerdem führen Homeoffice, Streaming und Co. zu einem Datenanstieg beim Internet um 30 Prozent. Das ergab eine Analyse zur Netzauslastung des Telekommunikationsanbieters Vodafone.
Festnetz-Telefonate im Schnitt viereinhalb Minuten lang
Telefongespräche über das Festnetz dauerten 2020 im Schnitt vier Minuten und 30 Sekunden. Das ist eine halbe Minute länger als noch 2019. Auch Mobilfunkgespräche übers Handy wurden wieder länger. Kunden des Providers telefonierten 28 Milliarden Mal mit ihren Smartphones. Ein Telefonat dauerte durchschnittlich drei Minuten und 20 Sekunden – das sind 35 Sekunden mehr als noch 2019. Die Gesprächszeit aller Telefonate in Summe, die im Vodafone-Mobilfunknetz geführt wurden, beläuft sich auf eine Dauer von 176.000 Jahren. Das entspricht einem Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zu 2019.
Die Zahl der Anrufe war in den vergangenen Jahren durch Videotelefonie und Sprachnachrichten stagniert. Seit der Corona-Pandemie ist nach Angaben von Vodafone erstmals wieder ein Anstieg der Telefonate zu verzeichnen.
Internetnutzung zu Hause: Höherer Datenverbrauch
Die Analyse des Netzbetreibers zeigt auch einen Datenanstieg beim Internet zu Hause. Videotelefonie, Streaming und Co. führten 2020 zu Rekordzahlen beim Datenverbrauch. Der Datenverkehr stieg im Vergleich zu 2019 um 30 Prozent. Insgesamt wurden im Kabel-Glasfasernetz von Vodafone elf Exabyte Daten verbraucht – das entspricht 11.000.000.000 Gigabyte. Besonders beliebt sind TV-Inhalte aus Mediatheken, hier beträgt der Anstieg 30 Prozent.
Corona-Effekt: Datenkurve hat sich verändert
Die Datennutzung im Tagesverlauf hat sich ebenfalls verändert. Vor der Pandemie ging die Datennutzung im Festnetz oft erst nachmittags nach oben, wenn Beschäftigte von der Arbeit nach Hause kamen. Seit viele Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiten, zeigt die Datenkurve schon am frühen Morgen nach oben.
Auch im Mobilfunknetz zeigt sich der Trend zu höherem Datenverbrauch, jedoch weniger stark als im Festnetz. Im Mobilfunknetz wurden 1,13 Milliarden Gigabyte Daten verbraucht, das sind 38 Prozent mehr als 2019. Verbraucher waren im vergangenen Jahr häufiger zu Hause und nutzten das Internet vermehrt über das heimische WLAN.
Mobile Datennutzung: Nordrhein-Westfalen ist Spitzenreiter
Die meisten Daten verbrauchten Mobilfunkkunden in Nordrhein-Westfalen (199 Millionen Gigabyte). Danach folgen Bayern (147 Millionen Gigabyte) und Baden-Württemberg mit 130 Millionen Gigabyte.
Vodafone machte auch einen Tagessieger beim mobilen Datenverbrauch aus: Am 15. Dezember 2020 rauschten mit 698.000 Gigabyte bundesweit die meisten Daten durchs Netz. Mutmaßlicher Grund ist die Ankündigung des zweiten Lockdowns in Deutschland.