Preiskampf im Ortsnetz: Lokalanbietern droht das Aus
Stand: 02.04.2003
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Der Wettbewerb im Ortsnetz wird mit der Einführung von Call-by-Call rauer. Analysten halten Preissenkungen von bis zu 30 Prozent für möglich. Der Grund: Günstige Tarife sind das wichtigste Kriterium für Kunden bei der Wahl des Anbieters. Dieser Ansicht sind 40 Prozent der Experten in der Telekommunikationsbranche. Eine hohe Zuverlässigkeit des Netzes und eine gute Kundenbetreuung landen auf den Plätzen zwei und drei, so der aktuelle TELCO Trend der Mummert Consulting AG. Die Folge: Einige Anbieter werden dem Preisdruck nicht standhalten können. Call-by-Call führt zu einer Marktbereinigung.
Der Preiskampf im Ortsnetz trifft die City-Carrier besonders hart. Sie haben in den letzten Jahren rund 5,7 Milliarden Euro in den Aufbau eigener Netze investiert. Mehr als 350.000 Kilometer Glasfaserkabel wurden verlegt. Ihr Marktanteil liegt bei 3,6 Prozent. Wenn die Gewinnmargen sinken, können viele regionale Anbieter nicht mehr rentabel arbeiten. Die Rettung sind möglicherweise neue Ertragsquellen durch Technologien im Bereich breitbandiger, ortsnetzgestützter Datendienste in Kombination mit lokalen Services. Wichtigster Erfolgsfaktor ist dabei neben einer günstigen Kosten-Nutzen-Struktur vor allem eine konsequente Kundenorientierung.
Gründe für den Wechsel des Telekommunikationsanbieters:
- Preise, günstige Tarife (40%)
- Netzzuverlässigkeit (39%)
- Kundenbetreuung (35%)
- Bekanntheit, Image (28%)
- Innovative Leistungen (22%)
- Bandbreite, Performance (22%)
- Umfeld nutzt gleichen Anbieter (19%)
- Schnelle Bereitstellung (18%)
- Regionaler Anbieter, Nähe (17%)
- Transparente Abrechnung (16%)
- Flächendeckung (15%)
Quelle: Mummert Consulting AG