Notruffunktion mit Standortübermittlung auf dem iPhone verfügbar
Stand: 17.12.2019
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Die präzise Ortung des Hilfesuchenden bei Notrufen ist jetzt auch auf dem iPhone möglich. Bislang konnten nur Android-Smartphones die genauen Standortdaten an die Einsatzleitstellen der Notrufnummer 112 übermitteln. Mit dem Software-Update auf iOS 13.3 aktiviert Apple die neue Notruffunktion auch für iPhone-Nutzer. Der Vorteil: Helfer können im Ernstfall schneller am Unfallort sein, insbesondere dann, wenn der Hilfesuchende nicht sagen kann, wo er sich befindet.
iPhone sendet bei Notruf Standortdaten
Setzen Nutzer mit ihrem iPhone einen Notruf über die 112 ab, sendet das Gerät automatisch die Positionsdaten an die Leitstelle. Der Standort wird über die integrierte GPS-Funktion im Smartphone übermittelt. Möglich macht dies die sogenannte AML-Technik (Advanced Mobile Location). Das Gerät greift selbst dann automatisch auf das GPS-Modul zu, wenn der Nutzer die Ortungsdienste auf seinem Gerät deaktiviert hat.
Die Datenübermittlung erfolgt über das mobile Datennetz oder per SMS und ist kostenlos. Die Standortdaten werden rund eine Stunde nach dem Eingang des Notrufs wieder gelöscht. Außerdem ist die Rufnummer gehasht gespeichert, so dass kein Rückschluss auf den Anrufer möglich ist.
Notruffunktion in allen Netzen verfügbar
Nutzer müssen keine neue App installieren oder spezielle Einstellungen vornehmen, um die Notruffunktion zu aktivieren. Die Standortübermittlung bei Notrufen funktioniert in den Netzen der drei deutschen Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefonica sowie deren Tochter- und Partnermarken. Derzeit unterstützen etwa drei Viertel der Notrufleitstellen in Deutschland das System.
In Ausnahmefällen kann es zu Einschränkungen kommen, etwa, wenn sich der Hilfesuchende in einem Funkloch befindet oder ein altes Handy nutzt, das die Technik nicht unterstützt. Ist das Mobilfunknetz des eigenen Anbieters nicht verfügbar, funktioniert zwar der Notruf auch in anderen Netzen, die Positionsdaten werden jedoch nicht automatisch versandt.
Automatische Ortung ab iOS 13.3 möglich
In Deutschland wurde AML erst im Oktober 2019 eingeführt. In anderen europäischen Ländern ist die Technik längst im Einsatz. Seither war die Datenübermittlung bei Notrufen jedoch nur auf Android-Geräten ab Android 4 verfügbar. Apple hatte AML zwar schon seit 2018 in sein Betriebssystem iOS integriert, aber noch nicht zur Nutzung freigeschaltet. Mit dem Software-Update auf iOS 13.3 können nun auch iPhone-Besitzer die neue Notruffunktion nutzen (ab dem Modell iPhone 6s).
Nutzer sollten Notruffunktionen kennen
Moderne Smartphones bieten weitere Funktionen für den Notfall: Mit dem iPhone lässt sich ein automatisierter Notruf per Tastendruck absetzen, auch im Sperrzustand. Android-Geräte verfügen über einen Notfallassistenten.
Zum Ratgeber Notruf per Smartphone absetzen: Notfallfunktionen und SOS-Apps